So hat Tüftler Mathias Maier seinen Vierscharpflug umgebaut

Am Fendt-Schlepper hat Maier einen Fronttank installiert, der 650 l fasst und zwei separate Kammern enthält. Daran angeschlossen sind Luftdruckleitungen. Durch zwei Pneumatikschläuche gelangt das unterschiedlich große Saatgut über den Luftstrom in die zwei Verteilerköpfe am Pflugturm. Von dort geht es in die einzelnen Verteilorgane am Rahmen des Vierscharpflugs. So bläst er die Saat in unterschiedliche Tiefen.
Am Terminal in der Kabine steuert er die Saatmengen. „Dabei hat die Firma Horsch mich unterstützt“, sagt Maier. Er steckt „viel Zeit, Arbeit und Hirnschmalz“ in seine Idee
zur Pflugsaat. Mittlerweile nutzt er sie im dritten Jahr, um zu pflügen und gleichzeitig zu säen. „Wir haben damit den ersten Pflug, der auch säen kann“, so der Landwirtschaftsmeister. „Weil die Industrie so etwas bisher nicht anbietet, habe ich es mithilfe der Firma Loipfinger einfach selbst gebaut.“
So erledigt die Pflugsaat mehrere Arbeitsschritte in einem Abwasch
Die Vorteile sind seiner Ansicht nach eindeutig, unter anderem weil dabei mehrere Schritte kombiniert werden. „Ein Arbeitsgang erledigt mehrere Aufgaben.“ Sogar Getreide plus Grunddünger oder Raps plus Schneckenkorn ließen sich mit dem geteilten Fronttank ausbringen. Und der lasse sich etwa auch auf den Grubber bauen.
Mathias Maier hat die Säeinheit an dem Vierscharpflug mit der Zeit immer weiter verbessert. Der Anbau dauert kaum länger als beim herkömmlichen Pflug, auch weil der Konstrukteur dazu einen rollenden Transportwagen gebaut hat. „Die eigenen, vielfältigen Mischungen an Zwischenfrüchten
bieten bei uns jede Menge Futter für die Bodenlebewesen,“ sagt Maier. Er fördert damit den Humusanteil in seiner maisbetonten Fruchtfolge.
So wirtschaftlich ist die Pflugsaat von Zwischenfrüchten
An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf war zu dem Thema auch eine Bachelorarbeit in Arbeit. Prof. Roland Bauer hatte das Thema vergeben. Für seine eigenen Äcker braucht Landwirt Maier die wissenschaftlichen Erkenntnisse aber nicht.
Denn die Unterschiede zeigen sich für ihn vor allem bei den Kosten. Als Größenordnung für die Saat der Zwischenfrüchte rechnete Mathias Maier im Jahr 2021 mit
- circa 150 Euro/ha bei Kreiseleggesäkombination,
- knapp 130 Euro/ha bei Grubbersaat
- und rund 85 Euro/ha bei Pflugsaat.
Danach sind die fixen und variablen Kosten bei der Pflugsaat zwar am höchsten, wobei die Lohnkosten mit 10 Euro/ha gerechnet sind. „Doch unterm Strich entfallen teure Arbeitsgänge zur zusätzlichen Grundbodenbearbeitung“, sagt Maier. „Das macht die Pflugsaat der eigenen Zwischenfruchtmischungen eindeutig am wirtschaftlichsten.“
Mehr zum Thema Pflugsaat von Zwischenfrüchten lessen Sie in der gedruckten August--Ausgabe von agrarheute 8/2021 ab Seite 110.
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