Am 3. Oktober jährt sich der Tag der Deutschen Wiedervereinigung zum 26. Mal. Die Bundesregierung brachte dazu den "Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2016" heraus.
Dabei geht es auch um das Thema Landwirtschaft.
Landwirtschaft: Anteil an der Bruttowertschöpfung
Gemessen am Anteil an der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft besitzt die Landwirtschaft in den neuen Ländern ein größeres Gewicht als in den alten Ländern. So lag der Anteil der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft an der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft in den Jahren 2013-2015 in den neuen Ländern bei 1,2 Prozent (Deutschland: 0,6 Prozent).
In Mecklenburg-Vorpommern war der Anteil an der Bruttowertschöpfung mit 2,9 Prozent am höchsten.
Beeinflusst durch großbetriebliche Strukturen und eine vergleichsweise schwache Ausprägung arbeitskräfteintensiver Betriebszweige liegt auch die Arbeitsproduktivität in diesem Sektor in den neuen Ländern mit 32.823 Euro Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2015 um 19 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Betriebsgrößen im vereinten Deutschland
Während die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Ostdeutschland seit der Jahrtausendwende nach einem Anstieg in den 90er Jahren vergleichsweise stabil geblieben ist, hat der Strukturwandel in der Landwirtschaft in den alten Ländern zu einer deutlich abnehmenden Zahl landwirtschaftlicher Betriebe geführt, heißt es in dem Jahresbericht weiter.
Bei regionaler Betrachtung der durchschnittlichen Betriebsgrößen wird ein deutliches Ost-West-Gefälle und sowohl in den neuen als auch in den alten Ländern ein Nord-Süd-Gefälle deutlich. Dabei reichte die Spannweite 2013 in den alten Ländern von 74 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche in Schleswig-Holstein bis 34 ha in Baden-Württemberg und Bayern, in den neuen Ländern dagegen von 284 ha in Mecklenburg-Vorpommern bis 144 ha in Sachsen.
2013 wurden rund 1.500 Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.000 ha und mehr in Deutschland gezählt. 97 Prozent der von diesen Betrieben bewirtschafteten Flächen befanden sich in den neuen Ländern.
Ostdeutschland: Privatisierung landwirtschaftlicher Flächen
Die Privatisierung ehemals volkseigener land- und forst - wirtschaftlicher Flächen in den fünf ostdeutschen Flächenländern ist noch nicht abgeschlossen. Im Jahr 2015 wurden insgesamt rund 26.300 ha landwirtschaftliche und rund 7.200 ha forstwirtschaftliche Flächen veräußert, davon rund 4.600 ha beziehungsweise 5.700 ha nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG) an Alteigentümer beziehungsweise deren Nachkommen.
Seit dem 1. Juli 1992 wurden damit insgesamt rund 841.300 ha landwirtschaftliche und rund 590.300 ha forstwirtschaftliche Flächen veräußert. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 befanden sich noch rund 156.500 ha landwirtschaftliche und rund 11.800 ha forstwirtschaftliche Flächen im Bestand der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG).
Im Sommer 2015 einigten sich Bund und Länder im Zusammenhang auf eine Verlängerung des Privatisierungszeitraumes bis 2030, die durchschnittlichen Losgrößen für Ausschreibungen wurden auf 15 ha reduziert.
Quelle: Bundesregierung
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