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Großdemonstration

3000 Traktoren bringen Brüssel zum Stillstand

Protestierende Landwirte in Brüssel
am Montag, 06.03.2023 - 12:45 (Jetzt kommentieren)

Mit einer Großdemonstration haben flämische Landwirte in Brüssel gegen die Agrarpolitik protestiert.

Traktoren blockieren eine Straße in Brüssel

Weitgehend unbemerkt von den Medien in Deutschland hat eine Großdemonstration von flämischen Landwirten am vergangenen Freitag (3.3.) die belgische Hauptstadt lahmgelegt. Nach Angaben des flämischen Bauernverbandes Boerenbond beteiligten sich Landwirte und Gartenbauer mit rund 3.000 Traktoren an der Aktion.

Der Boerenbond rief ausdrücklich zu einem friedlichen Protest auf. Die Forderungen der Landwirte richteten sich in erster Linie an die flämische Politik im föderal organisierten Belgien. Sie lauten:

  • eine faire Stickstoffpolitik,
  • sofort Klarheit in der GAP-Umsetzung und
  • eine Zukunft für die Landwirtschaft vor Ort.

Stickstoffpolitik wird viele Betriebe die Existenz kosten

Organisiert wurde die Demonstration von den Bauerverbänden Boerenbond, ABS, Groene Kring, Jong ABS und Ferm voor Agravrouwen. Sie befürchten gravierende Folgen für die Landwirtschaft in Flandern, wenn die Stickstoffpolitik nicht grundlegend verändert wird. „Wir fordern eine gründliche Anpassung des Stickstoffabkommens und eine Zukunftsperspektive, in der die Landwirte weiterhin lokale, nachhaltige und gesunde Lebensmittel nach höchsten Qualitätsanforderungen bereitstellen können“, sagt Lode Ceyssens, der Vorsitzende des Boerenbonds.

Endlich Klarheit schaffen über Umsetzung der EU-Agrarreform

Darüber hinaus fordern die landwirtschaftlichen Organisationen und ihre Mitglieder die sofortige Umsetzung EU-Agrarreform durch die flämische Agrarpolitik. Solange Flandern die Ressourcen, die Europa den Landwirten zur Verfügung stelle, als Geisel nehme, könne der Sektor nicht nachhaltiger werden, Junglandwirte könnten keine Betriebe übernehmen und der Wettbewerb mit anderen europäischen Landwirten werde verzerrt, erklärte der Boerenbond. Die Landwirte in Flandern könnten erst dann mit der Feldarbeit beginnen, wenn Klarheit über die einzuhaltenden GAP-Regeln bestehe.

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