
Am 16. Mai fand eine Sonder-Agrarministerkonferenz mit dem Schwerpunktthema „Wald“ statt. Auf der anschließenden Pressekonferenz herrschte auffällige Einigkeit über alle Parteigrenzen hinweg, dass den Waldbesitzern schnell und dauerhaft geholfen werden muss.
Im Hinblick auf den Klimawandel und die Waldbrände hob der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Bedeutung des Waldes als natürliche Klimaanlage hervor. Waldbesitzer müssten in die Lage versetzt werden, ihre Wälder zu erhalten und klimaresilient weiterzuentwickeln. Im Energie- und Klimafonds 2022 und 2023 sowie im Finanzplan bis zum Jahr 2026 seien dafür 900 Mio.€ vorgesehen.
Waldbesitzer müssen Leistung nachweisen
Allein für die Wiederbewaldung der aktuellen Schadflächen braucht es Geld – viel Geld. Das ist allen bewusst. Eine reine Flächenprämie schloss der zuständige Minister aus Brandenburg, Axel Vogel, aus. Die Waldbesitzer müssen in einer praktikablen Form nachweisen, dass sie auch eine Leistung erbringen. Dazu würde sich die Inanspruchnahme der bestehenden Zertifizierungssysteme anbieten.
200 Mio. Euro für Waldbesitzer noch 2022
Bei der Konferenz war auch eine Zustimmung zur Nutzung des Waldes hörbar. „Wir müssen unsere Energie- und Rohstoffabhängigkeit neu bewerten und die Potenziale von Wald und Holz zu nutzen. Das stärkt unsere Versorgungssicherheit und das Erreichen der Klimaziele“, so der baden-württembergische Kollege Peter Hauk.
Das Bundeswaldgesetz werde an die neuen, schwierigeren Bedingungen angepasst, so Özdemir. Damit solle ein deutschlandweiter Standard für Waldbewirtschaftung geschaffen werden. Außerdem würden zusätzliche Leistungen für Waldbesitzer auf den Weg gebracht. „Das erste Modul mit 200 Mio. € soll noch in diesem Jahr starten“, erklärte Özdemir.
Anpassungen beim Forstschäden-Ausgleichsgesetz kommen
Die zurückliegenden Kalamitäten haben gezeigt, dass das 1969 in Kraft getretenen Forstschäden-Ausgleichsgesetz den heutigen Erfordernissen nicht mehr gerecht wird. Auch hier sollen nötige Anpassungen entwickelt werden.
900 Mio. € sind nach Aussagen der niedersächsischen Ministerin Barbara Otte-Kinast nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie fordert, diese Summe jährlich für den Klimaschutz bereit zu stellen. Auch Özdemir betonte, dass die Hilfen jährlich erfolgen sollten.
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