Anlässlich des anstehenden Wechsel einiger agrarpolitischer Sprecher zur neuen Legislaturperiode nach den Bundestagswahlen im September 2021 äußern sich unsere Leser auf Facebook kritisch und besorgt.
Einige befürchten eine erschwerte Überzeugungsarbeit durch neue Abgeordnete, die vielleicht nicht, wie bisher, ein offenes Ohr für landwirtschaftliche Anliegen haben. Themen wie Tierwohl, Pflanzenschutzmaßnahmen, Schutz von Böden und Ökosystemen, Genschere, flächenbezogene Direktzahlungen oder der Einsatz von Fördergeldern wollen diskutiert werden, laut den Stimmen der Landwirte am besten im Dialog mit Branchenkennern und praktizierenden Landwirten.
Agrarpolitik: Facebookuser sind sich nicht einig
Die bisherige Agrarpolitik der Bundesregierung wird scharf kritisiert. So schreibt zum Beispiel H.F: " ... Abgesehen davon, hat man ja gesehen was passiert wenn die Grünen mitregieren auf Bundesebene. Es wurde eine Rechtsanwältin zur Landwirtschaftsministerin erkoren und nun wird ihre Politik von der eigenen Partei angeprangert."
Anders positioniert sich Landwirtin K. H. :"Man ist ja mit den Landwirten von CDU und SPD im Parlament in die jetzige Situation gekommen...oder wer regiert dort seit 16 Jahren? Vielleicht würde ein paar Grüne Landwirte dort besseres bewirken."
Contra gibt es auch hinsichtlich der Umweltministerin Svenja Schulze. So schreibt User L. SCH.: "... Ich vernehme von der Frau Schulze lediglich allgemeines rumgehacke auf der Landwirtschaft. Bei jedem Problem in der Umweltpolitik kommt das Ministerium zum gleichen Schluss: die Landwirtschaft ist Schuld."
Am 13. Januar 2021 hielt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit den Agrarkongress mit dem Thema “Landwirtschaft und Umwelt- Veränderung gestaltet Zukunft” ab. Wissenschaftler und Politiker warnten hier vor weiterer Verzögerung von dringend notwendigen Handlungen gegen den Klimawandel.
Einstimmig wurde betont, dass eine strengere Düngeverordnung, erhöhter Artenschutz, sowie Schutz von Böden und Ökosystemen indiskutabel seien. Die Frage sei nicht ob, sondern wie stark die neuen Regelungen gelten.
Landwirte sorgen sich um härtere Vorgaben
In Kommentaren unter den Facebookbeiträgen, zeigen sich Landwirte besorgt über noch härtere Regelungen. So schreibt User T.S. "Der Untergang der deutschen Landwirtschaft kommt. Die Hälfte der Bauern hat doch schon aufgehört. Und wenn die Grünen an das Landwirtschaftsministerium kommen wird es noch schwieriger wegen noch mehr Auflagen ohne Ende die sich keiner mehr leisten kann”.
Landwirte befürchten, dass die Ausrichtung der Landwirtschaft der letzten Jahre “höher, weiter, schneller” in Kombination mit der unsicheren agrarpolitischen Lage, fehlbesetzten Ämtern und drohendenden Einschränkungen, viele Landwirte in die Knie zwingen wird, die infolgedessen ihren Beruf aufgeben müssen.
Einige sehen in einem potentiellen Farbwechsel hin zu Grün eine echte Chance, die Fehler der vergangenen Agrarpolitik auszubügeln. N. Grieger schreibt: "Eine schlechtere Agrarpolitik, als die bisherige, ist kaum möglich. Es kann nur besser werden." Auch Sarah schreibt: Phantastisch! Das Bewusstsein der Menschen für Klima- und Umweltschutz (und Tierschutz) steigt tatsächlich massiv an. Und in diesem Sinne traue ich den Grünen als einziger Partei eine nachhaltige Politik zu. Wurde auch Zeit."
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