Agrarrat: Klöckner fordert mehr Geld für die GAP


Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich im EU-Agrarrat gegen die geplanten finanziellen Kürzungen im Agrarhaushalt ausgesprochen.
„Wenn Landwirte mit Blick auf die Herausforderungen des Klima- und Umweltschutzes, des Tierwohls und demografischen Wandels in ländlichen Räumen mehr leisten sollen, dann brauchen wir eine gut ausgestattete Gemeinsame Agrarpolitik“, erklärte die Ministerin bei der Sitzung des EU-Agrarrats am Montag (18.6.) in Luxemburg.
Es sei schwer zu vermitteln, so Klöckner, „wie unsere Bauern immer mehr Herausforderungen mit weniger Geld bewältigen sollen“.
Völlig unzureichender Bürokratieabbau
Für völlig unzureichend hält die CDU-Politikerin die Brüsseler Reformvorschläge für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) im Hinblick auf den notwendigen Bürokratieabbau.
Anstatt das bereits bestehende umfassende Regelwerk der Ersten Säule zu verschlanken, bleibe das vorhandene Korsett nicht nur bestehen, sondern von den Mitgliedstaaten werde verlangt, zusätzlich nun auch in der Ersten Säule eine komplexe Strategieplanung mit aufwändiger Evaluierung durchzuführen und ein umfangreiches Berichtswesen zu leisten.
Die Kappung führt zu Fehlanreizen
„Für mich ist wichtig, dass wir die schon bestehende Komplexität nicht noch weiter verstetigen, sondern unsere Landwirte und staatliche Verwaltungen spürbar von Bürokratie entlasten“, betonte Klöckner. Sie sprach sich dafür aus, „mit mehr Mut die Chancen eines Systemwechsels zu einer echten Vereinfachung der GAP zu nutzen.“
Erneut forderte die Ministerin nationale Spielräume im Hinblick auf die Brüsseler Vorschläge für eine Kappung und Degression der Direktzahlungen. Die Kappungsvorschläge führten nicht zum gewünschten Ziel, sondern eher zu Fehlanreizen. „Ich setze mich dafür ein, dass die Gelder in den Regionen bleiben“, bekräftigte Klöckner.
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