Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet soll Kanzlerkandidat der Union werden. Das hat das Führungsgremium der CDU in der Nacht zum Dienstag in einer digitalen Sondersitzung entschieden. Nach mehr als sechsstündigen Beratungen stimmten
- 31 Vorstandsmitglieder für Laschet und
- 9 für CSU-Chef Markus Söder.
Es gab 6 Enthaltungen, wie ein Parteisprecher mitteilte.
77,5 Prozent für Laschet und von 22,5 Prozent für Söder
Die CDU errechnete aus den Stimmen ein Ergebnis von 77,5 Prozent für Laschet und von 22,5 Prozent für Söder.
Damit ist der tagelange nervenaufreibende Machtkampf um den Spitzenposten für die Bundestagswahl im September voraussichtlich entschieden, weil die CSU diese Frage zuvor in die Hand der CDU gelegt hatte. Seit vorvergangenem Sonntag hatten sich Laschet (60) und Söder (54) eine zunehmend härter werdende Auseinandersetzung geliefert.
Laschet hatte zum Auftakt des Online-Sondertreffens seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur bekräftigt. "Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen", sagte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir sind heute in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen, wo der Wahlkampf hingeht." Viele Mitglieder hätten ihm in den vergangenen Tagen gesagt, er müsse "stehen", und ihn unterstützt.
Die Union steht nicht nur wegen der internen Folgen des Streits fünf Monate vor der Bundestagswahl maximal unter Druck. Hinzu kommt, dass die Grünen(nach aktuellen Umfragen stärkste Kraft hinter der Union) Parteichefin Annalena Baerbock als ihre Kanzlerkandidatin präsentierten. Dass für die SPD Olaf Scholz antritt, steht seit längerem fest.
Laschet und die Landwirtschaft
Für seine Wahl zum Bundesvorsitz legte Armin Laschet ein 10-Punkte Papier vor. Die Landwirtschaft kam immerhin an 4. Stelle. Unter dem Punkt "Ökologisch soziale Marktwirtschaft vorantreiben" ist aufgeführt:
- Eine moderne, umweltfreundliche und wirtschaftliche Landwirtschaft ist das Ziel.
- Eine Umweltpolitik mit Augenmaß, die auf Kooperation und nicht auf Konfrontation setzt und Ökonomie und Ökologie miteinander vereinbart.
- Die biologische Vielfalt soll gestärkt werden und der Artenrückgang (z.B. bei Insekten) durch den Erhalt der Biodiversität gestoppt werden.
- Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, soll ein europaweiter, effektiver CO2-Preis eingeführt werden.
Was die Wahl von Armin Laschet für Landwirte bedeutet und welche Auswirkungen eine schwarz-grüne Regierung hätte, hat agrarheute im folgenden Artikel analysiert:
agrarheute-Leser für Markus Söder
Die Leser von agrarheute hätten sich wohl einen anderen Ausgang der internen Abstimmungen innerhalb der Union gewünscht. Wir haben unsere Leser gefragt: "Laschet oder Söder: Wer soll als Kanzler kandidieren?" 1.525 Personen haben ihre Stimme abgegeben und das Ergebnis ist eindeutig:
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