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Diskussionen

Aufreger: Maßnahmen gegen Artenrückgang

Bunte Blumen auf einer Wiese
am Dienstag, 20.10.2020 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Wissenschaftler fordern Maßnahmen gegen den Rückgang der Artenvielfalt, wie Agrarflächen aus der Produktion zu nehmen. Auf Facebook löste dies umfassende Diskussionen aus.

Wissenschaftler der Leopoldina-Akademie forderten in einer Stellungnahme Maßnahmen gegen den Rückgang der biologischen Vielfalt. Man solle beispielsweise landwirtschaftliche Flächen aus der Produktion nehmen. Für den Erhalt der Agrarökosysteme bestehe akuter Handlungsbedarf. Agrarheute berichtete.

Diese Meldung löste auf Facebook eine hitzige Diskussion unter den Usern aus.

Öko-Landwirtschaft: Klimawandel und Artenschutz

Johannes K. gibt zu denken: „Liege ich eigentlich so falsch, wenn ich mich frage, was eigentlich Öko-Landwirtschaft mit Klimawandel und Artenschutz am Hut hat, wenn 40-50% mehr Fläche benötigt wird, die dann dem Naturschutz nicht mehr zur Verfügung steht?“

Sarah K. zweifelt generell am Fachwissen der Wissenschaftler: „Alle drei Unterzeichner haben 0,0 mit der Landwirtschaft zu tun! Wie sieht es mit den restlichen Mitarbeitern aus? Das ganze PDF liest sich eins zu eins wie die Aussagen der NGO's und der Grünen.“

Ackerrandstreifen als Rückzugsort

Thomas S. hingegen meint: „Es ist gar nicht erforderlich, ganze Ackerflächen aus der Bewirtschaftung zu nehmen. Über Jahrzehnte wurden Feldgehölze beseitigt und Ackerrandstreifen teilweise bis in die Bankette der Wege und Straßen weggepflügt. Würde man anfangen wieder 2 bis 3 Meter breite Streifen um die Felder ungenutzt zu lassen und diese weder zu spritzen noch zu mulchen, wäre schon ein großer Schritt getan. Diese Streifen waren seit jeher ein Rückzugsort für Ackerbeikräuter und damit auch ein Garant für Biodiversität.“

Ursachen erforschen statt Schuldigen suchen

Michael E. wiederum sieht das ganz anders: „Viele der Kommentare hier spiegeln sehr gut die Ignoranz, aber auch Inkompetenz der Verfasser bzw. Landwirt. Statt zu begreifen, dass man sich in den eigenen Hintern tritt, wird lieber wieder die beliebte Opferrolle eingenommen und natürlich haben alle anderen keine Ahnung...“

Katrin H. entgegnet daraufhin: „Wie wäre es denn, wenn wir erstmal die Ursachen erforschen, bevor wir uns einen Schuldigen suchen? Wie wirkt sich die Versiegelung der Flächen aus? Welche Auswirkung hat Solar und Wind? Ist es vielleicht der Artenrückgang in den Naturschutzflächen, der hier als Maß angesetzt wird? Welche bundesweite Erhebung zum Artenbestand in Deutschland gibt es? Welche gibt es weltweit? Da Sie ja gut zu diesem Thema ausgebildet sind und nicht so "dumm" wie die, die vom Land leben, können Sie das sicher schnell beantworten.“

Für mehr Biodiversität: Produktion umgestalten

André H. glaubt, es würde schon reichen, die Produktion so zu gestalten, dass mehr Biodiversität möglich ist.

Sebastian S. stimmt ihm hier zu: „Ja, das würde reichen die Produktion umzugestalten. Dazu muss man aber das komplette System ändern. Erst mal den Import von Soja und Futtergetreide abschaffen. Dann wird es auch für den Ackerbaubetrieb interessant Eiweißpflanzen und andere Futtergetreidearten zu produzieren und man hat dadurch mehr Diversität. Die Tierhalter müssen dann evtl. ihre Tierbestände zurückfahren, mangels Futter. Das muss der Verbraucher dann aber honorieren. Die wollen sowieso mehr Platz für die Tiere im Stall.“

Ackerbilder: Romantische Momente in der Landwirtschaft

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