
In Bonn wurde eine Delegation von Land schafft Verbindung Deutschland (LsV Deutschland) heute im Bundesumweltministerium empfangen. Die Landwirte übergaben ihre Forderung nach dem Rücktritt von Ministerin Svenja Schulze und Staatssekretär Jochen Flasbarth an Beamte des Ressorts. Die Spitzenpolitiker waren nicht nach Bonn gekommen. Sie ließen sich aus terminlichen Gründen entschuldigen.
Anschließend tauschten sich die Landwirte rund eine Stunde mit mehreren leitenden Beamten des Umweltministeriums unter Vorsitz der zuständigen Abteilungsleiterin Dr. Christiane Paulus aus. Dabei kritisierten die Landwirte nachdrücklich, dass Ministerin Schulze bei der Vorstellung des Berichts zur Lage der Natur in Deutschland die Landwirtschaft sachlich unbegründet und einseitig als alleinige Verursacherin von Problemen im Naturschutz angeprangert habe. Sie betonten ihr Interesse an einem gemeinsamen, kooperativen Vorgehen im Naturschutz.
Paulus nahm zur Kenntnis, dass die Kommunikation zum Lagebericht Natur bei den Landwirten als sehr einseitig und verzerrt angekommen sei. Sie räumte nach dem Gespräch ein, das Verständnis für die Anliegen der Landwirte sei auf Seiten des BMU sicher stärker geworden. Es sei immer gut, aus "erstem Mund" zu hören, wie die Lage vor Ort sei. Paulus bot an, das Gespräch fortzusetzen, um gemeinsam im Naturschutz voranzukommen.
Abschluss der Demo in Bonn
Das Gespräch zwischen Vertretern des LsV Deutschland NRW und hochrangigen Beamten des Bundesumweltministeriums ist zu Ende. Die LsV-Delegation tauscht sich mit den Protestteilnehmern aus und berichtet, wie die Runde gelaufen ist. Im Video noch ein kleiner Eindruck der Atmosphäre vor Ort, bevor die Schlepper wieder abrollen.
Die Zahl der Teilnehmer ist schwierig einzuschätzen, weil die Traktoren an mehreren Standorten verteilt geparkt werden mussten. Die angemeldeten 250 Schlepper wurden aber sicherlich deutlich überschritten.
Der Auftakt
Mehr als 100 Schlepper hatten sich bereits kurz vor 11 Uhr am Rheinauenpark versammelt, von wo die Landwirte zum Bundesumweltministerium zogen.
Traktoren auch auf den Straßen von Berlin
Unser Social-Media-Manager Boris Knop ist in Berlin bei den Landwirten auf der Straße.
Warum gehen die Landwirte auf die Straße?
Die Landwirte haben eine Mittel gefunden, um ihrem Ärger Luft zu machen. Sie zeigen Präsenz in den Städten und demonstrieren am 28. Mai landesweit. Der LSV Deutschland fordert den Rücktritt von Svenja Schulze ( SPD ) und von Jochen Flasbarth ( Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz ). Anlass der Rücktrittsforderung ist der „Bericht zur Lage der Natur", den Schulze vorige Woche in Berlin vorstellte. Dort heißt es laut LSV: "Zu viel Dünger und Pestizide würden auf den Wiesen und Weiden eingesetzt und die intensive Wiesenmahd würde ebenfalls negativ einwirken". Das empfindet der LSV als Bauernbashing und ruft die Landwirte zum Protest auf.
Das "Bauernbashing" muss aufhören
In Bonn hat sich Heiner Born vor der agrarheute-Kamera geäußert. Er ist angereist, aufgrund des Berichtes von Svenja Schulze. Er bemängelt, dass einzig der Landwirtschaft die Schuld für den Artenrückgang "in die Schuhe geschoben wird" ...Das kann es nicht sein. Diese Bauernbashing auf hohem Niveau muss aufhören", erklärt der Landwirt, der Teil der LSV-Delegation im BMU war.
Hocker spricht sich gegen Pauschalisierung aus
Gero Hocker fordert bei der Bauerndemo in Berlin, der Landwirtschaft nicht pauschal den schwarzen Peter zuzuschieben. Ein differenziertes, fachlich fundiertes Bild wäre ihm lieber. Er spricht zu den Landwirten und ermutigt sie nicht nachzulassen ihre wichtigen und richtigen Anliegen weiter in die Landesparlamente und den deutschen Bundestag zu transportieren. "Wir unterstützen immer da, wo einer Berufsgruppe der schwarze Peter zugeschoben wird. Es sollte eigentlich Grundkonsens sein, dass Pauschalität immer falsch ist", sagt der Bundestagsabgeordnete.
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