Im westafrikanischen Nigeria kommt es aktuell vermehrt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Ackerbauern und Viehzüchtern.
Hauptgrund dafür ist eine langanhaltende Dürre, die die Nahrungs- und Futterressourcen ans Limit treibt. Im Nordosten des Landes hat es seit geraumer Zeit keine nennenswerten Niederschläge gegeben, weswegen die teils nomadisierenden Viehhalter ihre Herden immer weiter nach Süden in die Ackerbauregionen treiben.
Gewaltexzess mit mindestens 30 Toten
Am vergangenen Montag soll eine militante Einheit aus dem Volk der Bachama vier Dörfer der viehzüchtenden Fulbe (auch Fulani genannt) überfallen und dabei mindestens 30 Menschen getötet haben, erklärte ein Polizeisprecher der Region Numan am Mittwoch. Andere Quellen sprechen sogar von 60 Todesopfern.
Die Bachama-Miliz habe dabei fast ausschließlich Frauen und Kinder getötet und Häuser angesteckt, berichtet die Viehzüchter-Gewerkschaft der Fulbe. Männer seien kaum anwesend gewesen, da diese ihre Herden auf den umstrittenen Weideflächen hüteten.
Kampf zwischen den Religionen
Numan gilt als fruchtbarste Region im Bundesstaat Adamawa. Auseinandersetzungen zwischen Ackerbauern und Viehhaltern um die verfügbaren Böden gibt es bereits seit geraumer Zeit. Dürre und der drohende Hunger heizen die Konfrontationen an.
Doch die Konflikte sind auch ethnisch und religiös motiviert. Die ackerbauenden Bachama sind Christen, die viehhaltenden Fulbe Moslems.
Im vergangenen Jahr hatte die Regierung Nigerias zugesagt, frei zugängliche Weideflächen für bedürftige Viehhalter zur Verfügung zu stellen. Der Plan wurde von den in der Region ansässigen Ackerbauern jedoch abgelehnt.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.