„Düngemittelherstellung ist systemrelevant“, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied gestern (30.3.) in Berlin. Kurzfristig müssten bei Unterbrechungen der russischen Gaslieferungen hinreichende Produktionskapazitäten für Stickstoffdünger erhalten werden.
Laut Rukwied sollte analog zur nationalen Bevorratung von Erdgas und Flüssiggas (LNG) auch eine Düngemittelreserve für das Frühjahr 2023 aufgebaut werden. „Sollte es zu Ausfällen kommen, wären ab 2023 deutlich geringere Ernten vorprogrammiert“, gab der Bauernpräsident zu bedenken.
Energiesteuer auf Kraftstoffe vorübergehend aussetzen
Zur Kostenentlastung erwartet der Bauernverband eine vorübergehende Aussetzung der Energiesteuer auf Treibstoffe. Das Entlastungspaket der Ampelkoalition vom 24. März 2022 wertet Rukwied als ersten wichtigen Schritt für die Entlastung auch der Landwirtschaft. Entscheidend sei, dass beim Agrardiesel diese Entlastung ebenfalls voll nachvollzogen werde.
Rukwied appelliert an Agrarminister
Anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) in dieser Woche, die morgen endet, rief der DBV-Präsident die Ressortchefs der Länder sowie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie zur Kostendämpfung auf den Weg zu bringen.
Zudem hält es Rukwied für dringend geboten, die von Seiten der EU-Kommission vorgegebenen kurzfristigen Anpassungen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Deutschland vollständig umzusetzen: „Wir müssen das vorhandene Potential für die Lebensmittelerzeugung in Europa nutzen, um eine ausreichende Rohstoffverfügbarkeit sicherzustellen.“
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