Nach dem Brexit will der britische Landwirtschaftsminister Michael Gove den Freihandel von Agrarprodukten und Lebensmitteln mit der EU fortführen. „Daran haben irische Rinderfarmer, französische Butter- und Käseerzeuger, niederländische Gärtner und spanische Salatanbauer ein mindestens genauso großes Interesse wie beispielsweise walisische Schafzüchter und die Milcherzeuger in der nordirischen Region Ulster“, unterstrich Gove gegenüber der Presseagentur Agra-Europe.
Als Begründung führte Gove das britische Handelsdefizit bei Agrarprodukten gegenüber den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union an. Der Austritt aus der EU ist für März 2019 geplant. In den zwei darauffolgenden Jahren soll eine Übergangsperiode stattfinden.
Förderbudget für die Landwirtschaft bis 2022 garantiert
Der britische Landwirtschaftsminister will das bereitgestellte Förderbudget für die Landwirtschaft bis zum Ende der Regierungsperiode im Jahr 2022 zur Verfügung stellen. Er plant zudem, die Direktzahlungen an Agrarbetriebe nach 2019 noch mehrere Jahre weiterfließen zu lassen. Allerdings will Gove die einzelbetrieblichen Direktzahlungen zumindest in England kappen. Nach einer Frist könnten die Farmer weiter finanziell unterstützt werden, ohne sie mit den zurzeit noch geltenden Cross-Compliance-Regeln zu belasten.
Gove will Grünen Brexit
Außerdem will der britische Landwirtschaftsminister einen Grünen Brexit. Staatsgelder sollen öffentliche Güter finanzieren, die dem Gemeinwohl dienen. „Damit sind vor allem Umweltleistungen der Landwirtschaft gemeint“, präzisierte Gove. Im Rahmen dieses Grünen Brexit werde man sich auch an den noch bestehenden Agrarumweltprogrammen orientieren. Des Weiteren kündigte der Minister an, stärker in Agrartechnologie, in die Ausbildung und in die Internetanbindung der ländlichen Räume investieren zu wollen.
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