Die Bauern fühlen sich von der heutigen Zustimmung des Bundesrates zur Verschärfung der Düngeverordnung vor den Kopf gestoßen. Es sei ein „Skandal“, dass die Bundespolitik in der aktuellen Corona-Krise einerseits die Systemrelevanz der Landwirtschaft betone, der Branche aber gleichzeitig immer neue Knüppel zwischen die Beine werfe.
Heidl verwies darauf, dass einzelne Landwirte bereits Klagen gegen die Festlegung der roten Gebiete eingereicht hätten. Der Bauernverband werde seinerseits nun alle juristischen Möglichkeiten prüfen. Auch außerhalb Bayerns sei mit Klagen zunächst gegen die Länder zu rechnen. Geprüft werde derzeit auch ein Vorgehen im Rahmen der noch bis 2. April laufenden öffentlichen Anhörung zur Düngeverordnung. Durch den heutigen Beschluss des Bundesrates würde dieses Verfahren ausgehebelt. Heidl sagte: „Erst haben wir unsere Landwirte zur Beteiligung aufgerufen und nun können ihre Anliegen gar nicht mehr gehört werden.“
Teure Folgen für Landwirte und Verbraucher
Zu den Folgen der neuen Düngeverordnung für die Landwirte erklärte Heidl: „Landwirte müssen jetzt teure Lagerkapazitäten für Gülle bauen, obwohl die Nährstoffe oft fachlich sinnvoll ackerbaulich genutzt werden könnten. Durch das Verbot der Andüngung von Zwischenfrüchten im Sommer verlieren wir Möglichkeiten zum Humusaufbau und müssen im Frühjahr mit noch schwererer Technik auf die Felder – obwohl wir Bodenverdichtung vermeiden wollen.“
Herausforderung in roten Gebieten
Das ausführliche Interview mit Walter Heidl lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts.
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