Heute findet der Düngegipfel in Berlin statt. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat dazu unterschiedliche Verbände, Vertreter des Bundesumweltministeriums (BMU) sowie Agrar- und Umweltminister der Länder eingeladen.
Ziel des Treffens ist laut Angaben des Agrarressorts eine "Stellungnahme zu fachlichen Fragen rund um die Sperrzeiten für die Düngung auf Grünland und auf stark geneigten Flächen."
Auch der pauschale 20-Prozent-Abschlag für die Düngung beziehungsweise wirkungsgleiche Alternativen stehen zur Diskussion. Grundlage des Treffens sind die Ergebnisse des jüngsten Bund-Länder-Treffens am 22. Mai. Auf deren Basis sollen der Europäischen Kommission nun Lösungen vorgelegt werden.
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Bayerischer Bauernverband fordert Praxistauglichkeit
„Bei der Fortschreibung des Düngerechts sind praxistaugliche Regelungen nötig“, sagt Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Der Fokus auf die Themen Nitrat und Ammoniak dürfe nicht dazu führen, dass Ertragssicherung, der Klimaschutz, Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes oder die Befahrbarkeit von Feldern und Wiesen aus dem Blick geraten, so Köhler.
Weiter nannte Köhler die bisher geplanten Regelungen "widersprüchlich" und "zum Teil absurd". Das künftige Düngerecht müsse sich vielmehr 1:1 an den EU-Vorgaben orientieren und dürfe Landwirte nicht vor unlösbare Probleme stellen.
Wasserversorger-Verbände fordern sogar weitere Verschärfung
Die Wasserversorger dringen auf Klarheit über weitere Düngebeschränkungen zum Schutz des Grundwassers. Seit 1991 gebe es europaweit klare Vorgaben für den Eintrag von Nitrat in Gewässer, so Karsten Specht vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU). "Damit Deutschland diese Ziele erreicht, brauchen wir deutlich mehr Anstrengungen."
Die Länder müssten in belasteten Regionen mit wirkungsvolleren Maßnahmen gegensteuern. "Böden in diesen Gebieten gehören konsequent auf eine Schlankheitskur", sagte Specht mit Blick auf den Düngemitteleinsatz.
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