In einem Rundschreiben äußert der BVNON die Befürchtung, in der Bevölkerung werde wahrgenommen, dass die Landwirtschaft erhebliche Hilfszahlungen erhalte. Bei der Masse der Betriebe komme aber nichts an, so der Verband. Deshalb seien solche Forderungen weder für den Geldbeutel der Landwirte noch für die öffentliche Wahrnehmung hilfreich.
Für einigen Unmut hatte in Berlin und Hannover gesorgt, dass der BVNON in seinem Rundschreiben formuliert hatte, "der BVNON und das Landvolk Niedersachsen können sich der Milliarden-Forderung des DBV nicht anschließen". Eine Sprecherin des Landesverbandes stellte gegenüber agrarheute klar, Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke unterstütze die Kritik des BVNON nicht. Der Deutsche Bauernverband (DBV) wollte den Vorgang nicht kommentieren.
Kontroverse Diskussion im Vorstand
Albert Schulte to Brinke distanzierte sich von der Kritik der drei Kreisverbände, die im BVNON zusammengeschlossen sind. "Wir haben das durchaus kontrovers diskutiert im Vorstand", sagte er allerdings am Sonntag in Bad Iburg zu der Forderung Rukwieds.
Schulte to Brinke kritisierte die Diskussion über Dürrehilfen: "Es entsteht der Eindruck, es wird mit der Gießkanne verteilt. Und dem ist ja nicht so", sagte er. Am Ende würden nur wenige Betriebe etwas von dem Geld sehen, und auch nur nach langer Wartezeit. "Es geht nur darum, einigen Betrieben, die wirklich existenziell betroffen sind, zu helfen", sagte Schulte to Brinke.
Direktzahlungen früher überweisen
Nach Auffassung des BVNON hätte sich Rukwied anlässlich der Dürre für bessere Rahmenbedingungen einsetzen sollen anstelle einer pauschalen Geldforderung.
Konkret forderte der BVNON, dass 80 % der Direktzahlungen zum Oktober ausgezahlt werden. Das Greening sollte ausgesetzt werden, da die Auflagen bei weiterer Trockenheit nicht zu erfüllen seien. Die freiwerdenden Flächen sollten für den Futteranbau genutzt werden dürfen. Beim Nährstoffvergleich solle es für dieses Jahr eine Sonderregelung geben.
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