Morgen wird die künftige Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, ihr neues Team und die geplante Aufgabenverteilung vorstellen. Ein Kandidat dürfte ihr dabei schon vor der Anhörung durch das Europäische Parlament etwas Kopfschmerzen bereiten: der Pole Janusz Wojciechowski.
Wie die Zeitschrift "Der Spiegel" berichtet, ermittelt die EU-Anti-Betrugsbehörde OLAF gegen Wojciechowski. Dabei geht es um angebliche Unregelmäßigkeiten bei Spesenabrechnungen aus den Jahren 2004 bis 2014, als der Pole Abgeordneter des Europäischen Parlaments war.
Wojciechowski gilt als Favorit für das Amt des EU-Agrarkommissars.
Wojciechowski zahlte Spesen zurück
Wojciechowski ist derzeit Prüfer beim Europäischen Rechnungshof. Der 64-Jährige gehört zur rechtskonservativen Regierungspartei PiS. Er war ursprünglich Richter und leitete lange
den polnischen Rechnungshof. Er räumte laut Spiegel ein, wegen fehlerhafter Spesenabrechnungen aus den Jahren 2009 bis 2011 insgesamt 11.250 Euro an die EU-Verwaltung zurückgezahlt zu haben. Die laufenden Ermittlungen betreffen allerdings andere Vorgänge.
Ehe von der Leyens neues Team ab dem 1. November die Arbeit aufnehmen kann, finden Ende September und Anfang Oktober die Anhörungen durch das Europaparlament statt. Unklar ist, ob die OLAF-Ermittler bis dahin ihre Untersuchung abgeschlossen haben.
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