Wie Staatsanwältin Ute Siebert gegenüber dem NDR berichtete, soll der Sauenschlachtbetrieb gegen Tierschutzbestimmungen verstoßen haben. Das Unternehmen werde verdächtigt, die Schweine im Schlachtprozess nicht ordnungsgemäß betäubt zu haben, so dass die Tiere vor ihrem Tod gelitten hätten.
Der Hinweis an die Staatsanwaltschaft sei von einer Mitarbeiterin des Landkreises gekommen, die während ihres Dienstes in dem Betrieb tätig gewesen sei. Laut Siebert soll nun ein tierschutzrechtliches Gutachten klären, ob die Vorwürfe berechtigt sind. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der zweitgrößte Sauenschlachter Deutschlands; es nahm bisher zu den Vorwürfen öffentlich keine Stellung.
Minister Meyer zeigt sich "erschüttert"
Das tat jedoch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer. "Ich bin erschüttert über die Vorstellung, dass Schweine ohne ausreichende Betäubung geschlachtet worden sein sollen", so der Grünen-Politiker. Er betonte, dass Niedersachsen kein Wegschauen beim Tierschutz dulde. Nun seien die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abzuwarten. Sollte sich der Verdacht jedoch bestätigen, sei "das eine gravierende Tierquälerei, die Konsequenzen haben muss".
Der agrarpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, forderte "eine umfassende und vollständige Aufklärung" des Sachverhalts. Es sei bekannt, dass die Schlachtung von Altsauen besondere Anforderungen stelle. Die Zangenbetäubung sei dabei keine adäquate Methode, da sie häufig zu einer nicht ausreichend tiefen und andauernden Betäubung führe, so Ostendorff.
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