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Ernährungsstrategie: BMEL bedauert Rückzug der Lebensmittelbranche

Veganer Burger
am Donnerstag, 27.10.2022 - 09:51 (1 Kommentar)

Das Özdemir-Ministerium bedauert den Rückzug des Lebensmittelverbandes aus der Mitarbeit an einer Ernährungsstrategie.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Ankündigung des Lebensmittelverbandes, sich aus der Mitarbeit an der Nationalen Ernährungsstrategie vorerst zurückzuziehen, sehr bedauert.

„Die Stimme dieses wichtigen Verbandes gehört für uns dazu“, erklärte eine Sprecherin des Agrarressorts gegenüber Agra-Europe auf Nachfrage. Sie betonte, die wirtschaftlichen Interessen der Branche könnten im Strategieprozess nur im Dialog besser berücksichtigt werden. Die Kritik des Lebensmittelverbandes an der Zielsetzung und an dem Format des Strategieprozesses sei „nicht nachvollziehbar“.

Mehr als 160 Teilnehmer, unter denen sich auch viele Vertreter aus der Ernährungswirtschaft befänden, hätten am Dienstag engagiert über eine pflanzenbetonte Ernährung diskutiert. Zudem hätten zahlreiche Teilnehmer der bisherigen Veranstaltungen ihr weiter bestehendes Interesse an der Erarbeitung der Ernährungsstrategie bekundet.

Ernährungsbranche will keinen Alibi-Dialog führen

Der Lebensmittelverband hatte am Dienstag (25.10.) bekanntgegeben, sich bis auf Weiteres aus dem Prozess zur Erarbeitung einer Ernährungsstrategie zurückzuziehen. „Wir wollen nicht in den Verdacht geraten, lediglich Staffage in einem vorbestimmten, intransparenten Prozess zu sein“, hatte Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff gesagt.

Die Sprecherin von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte hingegen, die Arbeit an der Ernährungsstrategie sei grundsätzlich als partizipativer, transparenter und - im Rahmen der Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag - ergebnisoffener Prozess angelegt. Das weitere Vorgehen umfasse zahlreiche Experten-Workshops und Umfragen unter den Stakeholdern in den nächsten Monaten. Darüber hinaus seien schriftliche Stellungnahmen jederzeit möglich und von verschiedener Seite übermittelt worden.

Die Tür bleibt auch nach der Absage offen

Die Ministeriumssprecherin unterstrich, dass Agrarressort werde den Lebensmittelverband „selbstverständlich auch weiterhin“ zu den geplanten Formaten informieren. Der Verband auch nach seiner Absage eingeladen, sich in die Ziele und Handlungsfelder der Ernährungsstrategie einzubringen.

Die Zielstruktur der Ernährungsstrategie müsse allerdings die aktuellen und künftigen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Herausforderungen einbeziehen. Die Debatte über die Transformation des Ernährungssystems müsse angesichts multipler Krisen jetzt geführt werden und dulde keinen Aufschub.

Mit Material von AgE
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