Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Mehrjähriger Finanzrahmen

EU-Agrarkommissar will mehr Geld für Landwirtschaft im EU-Haushalt

Bis zum Ende seiner Amtszeit will sich EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski dafür einsetzen, im mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2028 mehr Gelder für die Landwirtschaft einzuplanen.
am Mittwoch, 11.01.2023 - 15:49 (Jetzt kommentieren)

Im mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der Europäischen Union ab 2028 will EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski die Rolle der Landwirtschaft stärken.

Das sagte Wojciechowski am Montag (09.01.) in einer Sitzung des Landwirtschaftsausschusses des EU-Parlaments. In einem Tweet erklärte er, dass von Landwirten nicht gefordert werden könne, mit weniger Mitteln mehr zu erreichen. Das gelte besonders für die aktuelle Situation mit ihren beispiellosen Herausforderungen.

In der Halbzeitüberprüfung des MFR für die Zeit von 2021 bis 2027 wolle Wojciechowski deshalb eine Aufstockung des Haushalts für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028 vorschlagen. Die Überprüfung des MFR soll Ende 2023 stattfinden.

Wojciechowski: Zusätzliche Mittel für Inflationsausgleich unwahrscheinlich

Bis zum Ende des aktuellen MFR hält der Pole zusätzliche GAP-Beihilfen allerdings für „äußerst unwahrscheinlich“. Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise zwischen dem dritten Quartal 2021 bis zum Beginn des dritten Quartals 2022 seien im EU-Durchschnitt um 25 Prozent gestiegen. Allerdings hätten im gleichen Zeitraum die Inputkosten um 29 Prozent zugelegt. Die Lage in den Mitgliedstaaten ist nach Darstellung des Agrarkommissars jedoch höchst unterschiedlich.

Wenn Landwirte bei steigenden Anforderungen immer weniger Geld bekämen, bestehe die Gefahr, dass sie sich aus dem EU-Agrarfördersystem verabschieden, so Wojciechowski. Norbert Lins, der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, rechnet damit, dass das GAP-Budget bis 2027 im Vergleich zum Start des MFR im Jahr 2021 real um minus 32 Prozent abnehmen wird.

Wojciechowski will bis zum Ende seiner Amtszeit Vorschläge für die GAP machen

Wie das Portal Euractiv berichtet, müsse laut Wojciechowski die Bedeutung des Agrarsektors im EU-Haushalt gestärkt werden. Das sei die einzige Möglichkeit, um mehr EU-Mittel für Landwirte bereitzustellen. Die bestehenden Spielräume im aktuellen MFR zum Abmildern der Inflationsfolgen seien bereits genutzt worden.

Um allen Anforderungen an die Landwirtschaft gerecht zu werden, müsse der Haushalt noch einmal überdacht und angepasst werden. Nach Angaben von Euractiv wolle der Agrarkommissar bis zum Ende seiner Amtszeit einige ehrgeizige Vorschläge zur Zukunft der GAP machen.

Mit Material von AgE

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...