Die Befürworter und Gegner der Gentechnik unter den Teilnehmern der dreitägigen digitalen Bundesdelegiertenkonferenz haben sich bei ihrer Haltung zur Gentechnik auf einen Kompromiss geeinigt. „Nicht die Technologie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum“ heißt es im neuen Grundsatzprogramm.
Formulierung noch kurzfristig geändert
Der Grundsatzprogrammentwurf des Bundesvorstands der Grünen sah ursprünglich vor, neue Gentechnikverfahren ebenso zu fördern wie konventionelle Züchtungsmethoden. Ein derartiger Wandel fand bei den Gentechnikgegnern keine Unterstützung, woraufhin der Vorstand vor Beginn des Parteitags die Formulierung änderte. Für den darin getroffenen Kompromiss sprach sich Bundesvorsitzender Robert Habeck aus.
Die von den Delegierten angenommene Fassung sieht vor, traditionelle und ökologische Züchtungsmethoden zu fördern und bei den neuen Verfahren die Risiko- und Nachweisforschung auszuweiten.
Gemäßigte neue Chancen
Laut verabschiedetem Grundsatzprogramm soll die Gentechnik von der „Freiheit der Forschung“ erfasst sein. Dabei muss aber sichergestellt sein, dass Gefahren ausgeschlossen und strenge Zulassungsverfahren, das Vorsorgeprinzip, Risikoprüfungen und eine Regulierung garantiert werden.
In die Debatte wurden zwei Änderungsanträge eingebracht, die die Unstimmigkeit der Parteimitglieder beim Thema Gentechnik einmal mehr zum Ausdruck brachten. Weder der Antrag, die neuen Gentechnikmethoden als „historische Chance“ aufzufassen, noch der Antrag zur strikten Ablehnung von Gentechnik auf dem Acker und im Essen fand eine Mehrheit.
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