Am 6. Juni beschäftigen sich die EU-Mitgliedstaaten erneut mit der Frage der Zulassung von Glyphosat. Wie der EU-Kommissar für Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis heute vor der Presse erklärte, erhofft er sich von dem Treffen eine Entscheidung oder zumindest eine klare Mehrheit für eine technische Verlängerung der Zulassung von 12 bis 18 Monaten. Damit könnte die Zeit bis ein neues Gutachten diesmal durch die europäische Chemikalienagentur erstellt ist, überbrückt werden.
EU-Länder können Glyphosat verbieten
Der EU-Kommissar appellierte an die Mitgliedsstaaten „sich nicht hinter der Kommission zu verstecken“ und einer Verlängerung wissenschaftsbasiert zuzustimmen. Denn der Wirkstoff sei sowohl von der EFSA als auch vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung als unbedenklich bewertet worden. Er hoffe auf eine breite Mehrheit zumindest für eine Zulassungsverlängerung am Montag. In dem Zusammenhang betonte der Kommissar, dass die EU-Länder ja trotz einer Wiederzulassung auf EU-Ebene, hier die Möglichkeit haben, ein nationales Verbot von Glyphosat zu verhängen.
Frage der Neuzulassung um ein Jahr verschoben
Die Entscheidung über eine Neuzulassung des Wirkstoffs möchte die EU-Kommission nun von der Bewertung der Europäische Chemikalienagentur (ECHA) abhängig machen. Dafür soll die ECHA mit einer wissenschaftlichen Prüfung von Glyphosat beauftragt werden. Für die Erstellung der Studie hat die Chemikalienagentur 12 bis 18 Monate Zeit. Solange würde damit die Entscheidung über eine Wiederzulassung verschoben.
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