Die EU-Staaten haben sich nicht auf eine Verlängerung der Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat in Europa geeinigt. Bei einer letzten Abstimmung von Vertretern der EU-Staaten am Freitag in Brüssel fehlte dafür die nötige Mehrheit, wie EU-Diplomaten bestätigten.
Deutschland enthielt sich. Frankreich und Bulgarien stimmten nach Angaben eines Diplomaten gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verlängerung der Zulassung um bis zu 18 Monate. Neben Deutschland enthielten sich demnach sechs weitere Staaten, 19 Länder stimmten dafür.
Die aktuelle Europa-Zulassung des Stoffes läuft Ende Juni aus.
EU-Kommission wird Zulassung wohl 18 Monate verlängern
Damit ist nun die EU-Kommission am Zug. Es wird erwartet, dass die Brüsseler Behörde bei ihrer für Montag geplanten nächsten Sitzung die Zulassung selbst verlängert. Es wird erwartet, dass die EU-Kommission ohne Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten die Zulassung um 18 Monate verlängern wird und zwar noch vor dem Monatsende. Die EU-Kommission hatte bis zuletzt darauf gedrängt, dass die Staaten entscheiden.
Am 6. Juni 2016 bereits votierten im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SC-PAFF) 20 EU-Mitgliedstaaten für die Wiederzulassung von Glyphosat für 18 Monate. Malta stimmte dagegen, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und drei weitere EU-Mitgliedstaaten enthielten sich der Stimme. Da sich besonders große EU-Mitgliedstaaten heraushielten, kam die notwendige Bevölkerungsmehrheit von 65 Prozent nicht zustande.
Zuletzt hatte noch Bauernvertreter und EU-Parlamentarier der Grünen und Linken jeweils für ihre Position geworben.
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