Baim EU-Agrarrat in dieser Woche wurden die Vorschläge von EU-Kommissar Phil Hogan zur Vereinfachung der Greening-Maßnahmen - im Unterschied zum EU-Hilfspaket - sehr kritisch aufgenommen.
Besonders zwei „Vereinfachungs“-Vorschläge wurden nicht nur von Bundesminister Christian Schmidt, sondern auch von einer Reihe seiner Amtskollegen im Rat heftig kritisiert:
- die geplanten Verschärfungen bei den ökologischen Vorrangflächen sowie
- das Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel beim Anbau von Eiweißpflanzen auf diesen.
Greening könnte Leguminosenanbau ausbremsen
Die Kommission will, dass Brachflächen künftig im jeweiligen Kalenderjahr mindestens neun Monate stillgelegt werden. Damit wäre aber nach Aussagen von Branchenexperten zum Beispiel auch für das Folgejahr keine Bestellung mit Winterraps möglich.
Bezüglich des Planes, den Einsatz von Pflanzenschutzmittel auf den Vorrangflächen zu verbieten, warnte Schmidt, dass dann der Leguminosenanbau im Greening komplett ausgebremst zu werden drohe. Der CSU-Politiker sprach von einer "teilweisen Verschlimmbesserung".
Die slowakische Agrarratspräsidentin Gabriela Matečná teilte auf Nachfrage mit, dass die auf dem Ratstreffen artikulierten Kritikpunkte aufgegriffen und der Kommission noch vor der Sommerpause in einem Schreiben mitgeteilt würden.
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EU-Agrarkommissar Hogan mistet das Greening aus
Kritik vom DBV
"Die Initiative der EU-Kommission zur Vereinfachung des Greening ist für die deutschen Landwirte enttäuschend. Statt echte Vereinfachungen zu liefern, sollen einige Vorgaben jetzt sogar verschärft werden", erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken zu den Vorschlägen.
Besondere Probleme hätten die Landwirte mit Puffer-, Blüh- und Randstreifen beim Greening. "Unsere Landwirte haben im ersten Jahr der Umsetzung schlechte Erfahrungen gemacht, trotz aller Ankündigungen von Vereinfachungen", sagte Krüsken.
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