Als Mahnzeichen gegenüber Politik und Gesellschaft unterstützen inzwischen auch Bauernverbände die Aktion „Grüne Kreuze“. Dahinter steht eine Bewegung aus der Landwirtschaft, auf Feldern und Wiesen grüne Kreuze aufzustellen. Die Aktion ist ein Aufruf der Bäuerinnen und Bauern, der die Verbraucher zum Nachdenken anregen soll.
Zahlreiche Bäuerinnen und Bauern in Bayern haben sich bereits der Aktion „Grüne Kreuze“ der Landwirte – von Bauer Willi – angeschlossen. Stand jetzt unterstützen auch der Bayerische Bauernverband (BBV) sowie einige Kreisverbände in anderen Bundesländern die Aktion.
Die Aktion ist eine Reaktion auf das Agrarumweltpaket, das die Bundesregierung Anfang September verabschiedet hat. "Seitdem geht in vielen landwirtschaftlichen Betrieben die Angst um, dass damit jegliche Produktion auf dem Acker und im Stall erschwert und in Einzelfällen nahezu unmöglich gemacht wird", sagt Bauer Willi. Er will erreichen, dass die Beschlüsse im Bundestag und -rat geändert werden.
Diskussion um Symbol
Der Bauernverband Schleswig-Holstein hat die „Grünen Kreuze“ in zwei Facebook-Posts vorgestellt, um die Bauern über die Idee von „Bauer Willi“ und den Hintergrund seiner Aktion, den Protest gegen das Agrarpaket der Ministerinnen Klöckner und Schulze, zu informieren. "Wir werden die Aktion nicht weitergehend bewerben und hätten zudem eine andere Symbolik gewählt", teilt die Pressesprecherin mit.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) kündigt weitere Aktionen an, falls sich die Polititk nicht bewegt. Es sei jetzt angesagt, die massive Betroffenheit der Landwirte vom „Aktionsprogramm Insektenschutz“ auf unterschiedlichen Wegen zum Ausdruck zu bringen, sagt Udo Hemmerling, stellvertretender DBV-Generalsekretär. Die „Grünen Kreuze“ seien eine Graswurzelbewegung von Landwirten aus den sozialen Netzwerken heraus. "Weitere Aktionen werden ganz sicher folgen, das hängt entscheidend von der Bereitschaft der Bundesregierung ab, wieder zum Kurs Kooperation statt Auflagen-Naturschutz zurückzukehren“, so Hemmerling.
Grüne Kreuze sogar im Bundestag

In der Debatte um den Agrarhaushalt hat Gitta Connemann, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, großes Verständnis für das Anliegen der Bauern und Bäuerinnen gezeigt. "Diese Rede ist für mich ein Grünes Kreuz. Unsere Landwirtschaft hat ihren Wert. Sie ist unverzichtbar. Ich werde für unsere Landwirtschaft zu kämpfen. Dafür werden wir kämpfen. Dafür gebe ich Ihnen mein Wort als Bauernkind", sagte sie in der Debatte.
In ihrer Rede betonte sie, dass es beim Insektenschutzprogramm im Agrarumweltpaket keine Enteignungen von Bauern ohne Entschädigungen geben dürfe. Naturschutz gehe nur mit Bauern.
Auch der FDP-Abgeordnete Dr. Gero Hocker erwähnte die Aktion von Bauern Willi in seiner Rede. Seiner Meinung nach hat Landwirten das Gefühl verlassen, dass die Landwirtschaftspolitik nicht mehr ihre Interessen im Sinn hat. "Die Bauern sehen das grüne Kreuz als Symbol der Resignation."
Wofür Grüne Kreuze auf den Feldern stehen

Der Bayerische Bauernverband unterstützt dieses Engagement als Zeichen der Mahnung in der aktuell schwierigen Situation und der miesen Stimmung in der Land- und Forstwirtschaft
Nach Auffassung des BBV mahnen Grüne Kreuze gegen:
- Steigende Auflagenflut
- Überzogene Bürokratie
- Dumpingpreise für Essen
- Ungebremsten Flächenverbrauch
- Unfaire Handelspolitik
Die ausführlichen Standpunkte des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) und von Bauer Willi können Sie hier herunterladen.
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