
Am Samstag beginnt die "Wir haben es satt!"-Demonstration vor der CDU-Zentrale, anschließend zieht die Traktorkolonne zum Bundeskanzleramt.
Gefordert wird ein Ende der "bauern-, tier- und umweltfeindlichen Agrarpolitik", der Erhalt der Höfe, artgerechte Tierhaltung und konsequenter Klimaschutz, wie es die Organisatoren beschreiben. Dieses Jahr steht die Protestaktion wegen der Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen unter dem Motto "Agrarindustrie abwählen – Agrarwende lostreten!".
Bauern-Demonstration in Zeiten einer Pandemie

Um wegen der Corona-Pandemie den Abstand zu wahren, gibt es zwei Besonderheiten: Demonstriert wird nicht in einer großen Menschenmenge, sondern mit weitaus weniger Teilnehmern. Rund 150 Personen und 15 bis 25 Traktoren kamen zusammen. Die Organisatoren achteten sehr darauf, dass Abstände eingehalten wurden, und verteilen zusätzlich Masken.
Zudem haben die 60 im Bündnis zusammengeschlossenen Organisationen die "Aktion Fußabdruck" ins Leben gerufen: Aus der ganzen Republik schicken Teilnehmer dieser Tage Borschaften in Form vom Fußabdrücken nach Berlin, anstatt selbst anzureisen. So wurden tausende Botschaften an Wäscheleinen vor das Kanzleramt gehängt.
Klöckner: "Die immer gleichen Forderungen blenden Fakten aus"

Bundesministerin Julia Klöckner, die in diesem Jahr wegen der Coronabestimmungen und der Teilnahme am Bundesparteitag nicht persönlich die Resolution entgegennehmen und mit den Demonstranten diskutieren kann, ruft zu mehr Sachlichkeit und Respekt vor der Leistung der Bauernfamilien auf.
"Nicht mit Polarisierungen und Pauschalisierungen, nicht mit Entweder-Oder und schwarz-weiß-Bildern machen wir Fortschritte, sondern im konkreten Tun", so Klöckner. "Und wenn die Organisatoren von ,Wir haben es satt´ seit Jahren immer wieder die gleichen pauschalen Vorwürfe an Politik und konventionell wirtschaftende Landwirte erheben, dann verharren sie in einem Standbild, das die Realität, die Entwicklungen und vor allem die Fakten ausblendet. Man kann zwar Zielkonflikte leugnen, aber dann trägt man nicht zu deren Lösung bei."
Weiter sagt Klöckner: "Wer seit Jahren die gleichen polarisierenden Feinbilder pflegt, will Veränderungen nicht wahrhaben. Das ist schade und wird den vielen Bauernfamilien nicht gerecht, die sich auf große Veränderungen eingelassen haben."
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