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+++ Hochwasserkatastrophe, aktualisiert: 15:30 Uhr +++

Hochwasserhilfe des Bauernverbandes in Westdeutschland läuft an

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am Mittwoch, 18.08.2021 - 14:16 (Jetzt kommentieren)

In Westdeutschland wurden heute (18.8.) die ersten Spendengelder für bäuerliche Hochwasseropfer aus der Aktion eines Netzwerks rund um den Deutschen Bauernverband (DBV) und die Schorlemer Stiftung ausbezahlt. Insgesamt stehen dabei zurzeit rund 5,3 Millionen Euro zur Verfügung.

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Gemeinsam mit dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband und der Hilfsorganisation LandsAid sowie der adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) starten der Bauernverband und die Schorlemer Stiftung laut eigenen Angaben nun mit den ersten Auszahlungen an rund 140 der am schwersten betroffenen Betriebe.

DBV-Präsident Joachim Rukwied zeigte sich sehr erfreut über die enorme Spendenbereitschaft, die den Landwirten aus der gesamten Branche, dem vor- und nachgelagerten Bereich und der Bevölkerung entgegengebracht werde. Er sagte: „Wir sind ausgesprochen dankbar, dass wir damit unsere Bauernfamilien in dieser schweren Situation schnell und unbürokratisch unterstützen können.“

Laut Rukwied stammen 3 Mio. Euro der Gesamtsumme von mehr als 6.000 Einzelspendern. Die Organisationen LandsAid und ADRA haben zusammen 2,3 Mio. Euro aus ihren Spendenbudgets beigetragen.

Michael Horper zeigt sich stolz auf die Bauern

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, betonte, wie stolz er auf die Berufskollegen sei, die mit enormem Einsatz allen Menschen an der Ahr und in der Eifel ohne Wenn und Aber geholfen haben: „Die Bauern und Winzer waren von Anfang an mit ihren Traktoren und Gerätschaften vor Ort und haben die Menschen zu keiner Zeit allein gelassen. Erneut hat sich gezeigt, dass unser Berufsstand der Bauern und Winzer für unsere Gesellschaft unverzichtbar ist.“

Horper unterstrich aber auch die große Hilfsbereitschaft, die den bäuerlichen Familienbetrieben in ihrer Not erlebten. Die Soforthilfe des Berufsstandes sei dabei auch eine emotionale Unterstützung über das Finanzielle hinaus.

Bernhard Conzen lobt überwältigende Spendenbereitschaft

Flutopfer Ahr

Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands, hob die Bedeutung der Spenden für die Landwirtschaft hervor: „Die von der Unwetterkatastrophe betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe brauchen unsere Solidarität. Wir sind sehr dankbar für die überwältigende Spendenbereitschaft an die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes. Sie versetzt uns jetzt in die Lage, finanzielle Unterstützung zu leisten, wo die Not am größten ist.“

Conzen zufolge wurden im Rheinland rund 15.000 Hektar Agrarflächen überspült. Etwa 100 Betriebe können derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt bewirtschaftet werden. Die Soforthilfe solle den Betrieben die Angst nehmen und sie dabei unterstützen, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln.

LandsAid und adventistische Katastrophenhilfe beteiligt

Hochwasser Ahr

An der Spendenaktion haben sich auch die Hilfsorganisationen LandsAid und ADRA beteiligt. Für LandsAid ist es das erste akute Nothilfeprojekt in Deutschland. Die Vorstandsvorsitzende Gaby Breuckmann sagte: „LandsAid hilft seit Jahren überall auf der Welt, wo Menschen in Not geraten. Jetzt haben unsere internationalen Partner für die deutschen Bauernfamilien gespendet. Gemeinsam stellen wir sicher, dass die Gelder jetzt schnell bei den Betroffenen ankommen – unabhängig von Verbandsmitgliedschaft und über alle Regionen hinweg.“

Landwirte und Winzer sind der Schlüssel zum erfolgreichen Wiederaufbau

Der geschäftsführende Vorstand von ADRA, Christian Molke, betonte die Bedeutung der Landwirte für die Region: „Die landwirtschaftlichen Betriebe in den Hochwasserflutgebieten sind der maßgebliche Schlüssel für den erfolgreichen und nachhaltigen Wiederaufbau der gesamten Region. Unsere Soforthilfe von ADRA Deutschland soll dazu beitragen, den Maßnahmenkatalog aller Hilfen sinnvoll zu ergänzen und Folgeschäden möglichst abzuwenden.“

Spenden sind weiter möglich

Der Deutsche Bauernverband hatte nach der Flutkatastrophe im Juli in Zusammenarbeit mit der Schorlemer Stiftung ein Spendenkonto eingerichtet. Unterstützt wurde dies auch von den Hilfsorganisationen LandsAid und ADRA, um die betroffenen Bauernfamilien in ihrer akuten Notlage möglichst schnell zu unterstützen.

Für die Auszahlung der Hilfen gibt es laut Bauernverband klare Regeln und Kriterien. Die Betriebe stellen einen Antrag auf Soforthilfe bei ihren zuständigen Kreisbauernverbänden.

Im Rahmen der Spendenaktion gehen nach wie vor Zahlungen auf dem Konto der Schorlemer Stiftung ein. Das Konto wird auch weiterhin geöffnet bleiben.

Spenden zur Hochwasserhilfe können an die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes e.V. bei der Volksbank Köln-Bonn überwiesen werden. IBAN: DE57 3806 0186 1700 3490 43, BIC: GENODED1BRS, Stichwort: Hochwasserhilfe Juli 2021

Mit Material von Deutscher Bauernverband

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