Wie holländische Medien berichteten, wollen die Landwirte rund um die Gruppe „Farmers Defence Force“ mit der Blockade Aufmerksamkeit für ihre Kritik an den Stickstoffplänen von Landwirtschaftsministerin Carola Schouten gewinnen. Laut der Medienberichte stellten sich die Bauern zunächst auf einen längeren Protest ein. Ein Landwirt sagte dem Fernsehsender RTV Oost: „Wir haben Kaffee, Kekse und Sandwiches dabei. Und wir haben sehr große Brotdosen.“
Nachdem Gespräche zwischen den Demonstranten und dem niederländischen Handelsverband CBL zur Beendigung der Blockade scheiterten, forderte der Bürgermeister der Gemeinde Zwolle die Landwirte auf, bis 13.30 Uhr ihre Protestaktion zu beenden.
Eine große Anzahl von Supermärkten im Nordosten der Niederlande könnten aufgrund der Blockade nicht beliefert werden. Daraufhin beendeten die Landwirte ihren Protest und reisten, wie die Zeitung „De Telegraaf“ berichtete, bis 14.30 Uhr ab.
Höherer Milchpreis nach deutschem Vorbild gefordert
An den Protesten beteiligt sich laut holländischen Medienberichten auch die Bauerngruppe „Agractie“. Sie fordert eine Erhöhung des Milchpreises um 5 Cent pro Liter und eine langfristig bessere Preisperspektive für Milcherzeuger.
Die Gruppe verweist auf eine Anhebung des Einkaufspreises für Milch durch Aldi um 5 Cent zum 1. Mai des Jahres.
Traktordemonstrationen trotz Verboten
Die Provinzen Groningen, Friesland und Drenthe im Nordosten der Niederlande hatten Anfang der Woche ein einwöchiges Verbot für Demonstrationen mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen verhängt. Trotzdem hatten Landwirte vergangene Woche unter anderem eine Müllentsorgungsanlage in Wijster (Provinz Drenthe) und den Flughafen Lelystad (Provinz Flevoland) blockiert.
Unklar ist derzeit, ob es zu weiteren Protesten in Den Haag kommen wird. Wie „De Telegraaf“ unter Berufung auf Bürgermeister Jan van Zanen berichtet, sei keine Demonstration angemeldet. Laut Rutger von Lier von „Farmers Defence Force“ sei jedoch für Freitag noch „eine Überraschung“ in der Region Den Haag geplant.
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