Der Deutsche Tierschutzbund droht damit, aus der Initiative Tierwohl von Handel, Produzenten und Landwirtschaft auszusteigen. "Wir sind mit der Entwicklung der Initiative unzufrieden", sagte Verbandspräsident Thomas Schröder der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch).
Die Anforderungen an die Tierhalter für die kommende Vertragsperiode ab 2018 seien "viel zu schwach". Würden diese umgesetzt, könne man nicht von mehr Tierwohl reden.
Tierschutzbund spricht von Tierschutzbetrug
"Dann stehen wir vermutlich vor dem größten Verbraucher- und Tierschutzbetrug, den es in Deutschland je gegeben hat", sagte Schröder der Zeitung. "Wenn sich Handel und Bauernverband jetzt nicht bewegen, dann werden wir aus der Initiative Tierwohl austreten", sagte er auch der Deutschen Presse-Agentur. Nach Sicht Schröders hätten die Beteiligten allein die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Blick, nicht aber die eigentliche Frage des Tierwohls. "Die Beteiligten wollen möglichst viele Schweine im System haben, da zählt nur Quantität, nicht Qualität."
Die Initiative Tierwohl wollte sich kurzfristig nicht zu der Kritik äußern, kündigte aber eine Stellungnahme für die kommenden Tage an.
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