Am 29. November will EU-Agrarkommissar Phil Hogan eine Mitteilung zur gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 vorlegen. Doch wie in Brüssel üblich, sickern die ersten Einzelheiten bereits Wochen vorab durch. Und wie bei Diskussionen über eine Agrarreform inzwischen ebenfalls üblich, steht eine kräftige Kappung der Direktzahlungen im Mittelpunkt.
Nach einem Bericht des Pressedienstes Agra-Europe erwägt Hogan als eine mögliche Reformoption eine Kappung auf jährlich 60.000 bis 100.000 Euro pro Betrieb. Dabei soll jedoch die Beschäftigung in den Betrieben Berücksichtigung finden, um keine Arbeitsplätze zu gefährden.
Direktzahlungen angleichen
Durch eine Kappung soll die Verteilung der Mittel „gerechter“ werden, da der Kommission zufolge etwa 20 % der Landwirte zusammen rund 80 % der Direktzahlungen erhalten. Künftig sollen die Mittel eher Familienbetrieben mit höchstens 250 ha zukommen.
Ein weiteres Reformziel ist eine Angleichung der Flächenbeihilfen zwischen den Mitgliedstaaten, insbesondere zwischen West und Ost.
Bürokratie abbauen
Die Kommission will mit der nächsten Reform das Risikomanagement der Betriebe stärken. Eine Option sind dabei Krisenfonds.
Darüber hinaus soll den Landwirten dabei geholfen werden, ihre Position in der Wertschöpfungskette zu stärken.
Die Brüsseler Kommission sieht zudem einen Investitionsstau in der Landwirtschaft. Zu dessen Abbau soll die Europäische Investitionsbank (EIB) den Landwirten mehr Unterstützung zukommen.
Und schließlich sollen die bürokratischen Auflagen verringert und auf das „notwendige Maß“ begrenzt werden.
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