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Weidetierhaltung

Keine schnelleren Wolfsabschüsse: Bundestag lehnt Petition ab

Pferdehaltung
am Donnerstag, 13.01.2022 - 13:32 (1 Kommentar)

Der Petitionsausschuss des Bundestags hat weitere Maßnahmen gegen die Verbreitung des Wolfs gestern (12.01.) für nicht notwendig erachtet. Damit wird die Eingabe von Betreibern eines niedersächsischen Pferdehofs nicht weiter im Bundestag behandelt.

SPD, Grüne, FDP und Linke stimmten laut einer Meldung des Deutschen Bundestags gegen eine Überweisung an die Bundesregierung, „weil dem Anliegen teilweise entsprochen worden ist“. Vor fast zwei Jahren sollte eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes den Abschuss von Wölfen vereinfachen. Zuletzt haben sich die Umweltminister von Bund und Ländern im November 2021 auf einen Praxisleitfaden geeinigt, der mehr Sicherheit und bundesweit einheitliche Regelungen für Wolfsabschüsse schaffen soll.

Weiter geht aus den Parlamentsnachrichten hervor, dass CDU und AfD für die Überweisung der Petition stimmten.

Regelung von Wolfsabschüssen über Jagdrecht gefordert

In ihrer Petition forderten die Pferdehofbetreiber eine Aufnahme des Wolfs und seiner Hybride ins Bundesjagdgesetz – eine auf Bundes- und Landesebene vieldiskutierte Möglichkeit. Darüber hinaus wollten die Verfasser der Petition den sofortigen Abschuss von Wölfen erreichen, die Weidetiere gerissen oder angegriffen haben. Die Umsetzung dieser Forderungen hätten Weidetierhalter gegen die unkontrollierte Verbreitung des Wolfes, die in Niedersachsen zu beobachten sei, unterstützen sollen. Nach Ansicht der Pferdehofbetreiber sei eine artgerechte Pferdehaltung beziehungsweise die Nutztierhaltung auf der Weide in der aktuellen Situation nicht möglich.

Eine Mehrheit der Ausschussmitglieder stellte in der gestrigen Sitzung fest, dass eine Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht nicht dazu führe, dass er beliebig bejagt werden dürfe. So schreibe das Europarecht den Schutz des Wolfs vor. Dieser würde auch nach einer Änderung des Bundesjagdgesetzes unverändert bestehen bleiben. In der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses wird schließlich auf die staatliche Förderung des Herdenschutzes hingewiesen.

Grüne warnen vor zunehmender Gefährdung des Wolfs

Laut Mitteilung des Deutschen Bundestages habe ein Mitglied der Grünen-Fraktion eine zunehmende Verbreitung insbesondere von Wolfshybriden abgestritten. Die Bundestagsabgeordnete wies auf die bereits bestehenden Möglichkeiten hin, Wölfe im Einzelfall abzuschießen. Weil in Niedersachsen unlängst eine Wölfin abgeschossen wurde, die dafür nicht freigegeben worden war, gebe es eher ein Problem in die andere Richtung.

Die Union stellte während der Sitzung die Bedeutung von Schafen für die Deichsicherung an Küsten und Flüssen heraus. Dass Schafhalter sich aus der Deichsicherung zurückziehen, müsse verhindert werden. Darüber hinaus habe sich der Wolfsbestand so weit erholt, dass der hohe Schutz nicht mehr nötig sei.  

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