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UBA-Emissionsbericht

Klimabilanz: Landwirte senken Treibhausgase erneut

Ein Schwein blickt in die Kamera
am Mittwoch, 15.03.2023 - 12:33 (2 Kommentare)

Die Landwirtschaft erfüllt die Klimaziele für 2022 deutlich und senkt die Gesamtemissionen weiter, berichtet das Umweltbundesamt (UBA).

Die Klimabilanz der deutschen Landwirte fällt für 2022 gut aus. Die Treibhausgasemissionen gingen um gut 0,9 Mio. t CO₂-Äquivalente oder um 1,5 % auf 62 Mio. t CO₂-Äquivalente zurück. Wie in den Vorjahren sinken damit die Emissionen in der Landwirtschaft weiter.

Nach der aktuellen Prognose des Umweltbundesamtes (UBA) bleibt die Landwirtschaft damit deutlich unter der für 2022 im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmenge von 67,6 Mio.t CO₂-Äquivalenten. Der Rückgang ist laut UBA insbesondere auf einen weiteren Rückgang der Schweinezahlen und einen geringeren Einsatz von Mineraldünger zurückzuführen.

Energiesektor hält das Klimaziel nur knapp ein

Im Jahr 2022 sind die Treibhausgasemissionen Deutschlands insgesamt leicht um 1,9 % gesunken. Es wurden nach der UBA-Prognose rund 746 Mio. t Treibhausgase freigesetzt – das sind gut 15 Mio. t weniger als 2021. Damit sind die Emissionen seit 1990 in Deutschland um 40,4 % gesunken.

Insgesamt sind die Zielwerte des Bundesklimaschutzgesetzes (KSG) zwar in Summe eingehalten, allerdings gibt es einen bedeutenden Anstieg beim Energiesektor. Dieser weist 10,7 Mio. t mehr auf als 2021 und liegt bei rund 256 Mio. t. Trotz den Einsparungen beim Erdgas ließ ein vermehrter Einsatz vor allem von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung die Emissionen steigen. Der Energiesektor kann seine Jahresemissionsmengen für 2022 von 257 Mio.t daher knapp einhalten.

Verkehr und Gebäude verfehlen Vorgaben deutlich

Ganz anders ist dies im Bereich Verkehr und Gebäude. Im Verkehr wurden im Jahr 2022 rund 148 Mio. t CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Damit liegen die Treibhausgasemissionen dieses Sektors rund 1,1 Mio. t oder 0,7 % über dem Wert von 2021. Nach dem Bundesklimaschutzgesetz für 2022 sind aber nur 138,8 Mio.t CO₂ zulässig. Das Klimaziel ist damit um 9. Mio. t verfehlt. Der Verkehr ist laut UBA der einzige Sektor, der gleichzeitig sein Ziel verfehlt und einen Emissionsanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.

Bei Gebäuden sanken die Emission im vergangenen Jahr dagegen um 6 Mio. t CO₂-Äquivalenten oder um 5,3 % auf rund 112 Mio. t CO₂-Äquivalente. Trotz dieser Emissionsminderung überschreitet der Gebäudesektor, wie bereits im Vorjahr, die erlaubte Jahresemissionsmenge von 107,4 Mio.t.

46% des Stromes ist jetzt grün

Mehr Strom aus erneuerbaren Energien konnte den Anstieg der THG-Emissionen im Energiesektor dämpfen. So wurde im vergangenen Jahr 9 % mehr regenerativer Strom erzeugt. Er deckt nun bereits 46,2 % des deutschen Bruttostromverbrauchs. 2021 waren es noch 41,2 %. Vor allem die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen stieg im Jahr 2022 um 23 % deutlich an.

Hier machten sich der starke Zuwachs im Anlagenpark und die sonnige Witterung mit einem historischen Höchstwert der Globalstrahlung bemerkbar.

Windenergieanlagen auf Land und auf See erzeugten gegenüber dem sehr windschwachen Jahr 2021 ebenfalls wieder mit plus 9 % deutlich mehr Strom. Allerdings wurden die Windstromerzeugung der windstärkeren Jahre 2019 und 2020 nicht erreicht. Das UBA moniert, dass der Ausbau der Erzeugungskapazitäten mit 2,1 GW Netto-Zubau in 2022 nur langsam wieder anzieht. 2021 lag er bei 1,6 GW.

Bei der Wärmeerzeugung über erneuerbare Energien verzeichnet das UBA in seiner Prognose für 2022 einen leichten Anstieg um ein Prozent.

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