Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat die vorgesehene Verschärfung der Düngeregeln für deutsche Bauern gegen Kritik verteidigt. Der gemeinsam mit dem Umweltbundesamt erarbeitete Vorschlag sei «ein guter Kompromiss», sagte die CDU-Politikerin am Dienstag beim Treffen der EU-Agrarminister in Luxemburg.
Zum Schutz des Grundwassers soll auf Druck der EU-Kommission weniger Gülle auf deutsche Felder kommen. Deshalb hatte die Bundesregierung vor wenigen Tagen angekündigt, der Brüsseler Behörde einen Vorschlag mit Nachbesserungen vorzulegen. Danach sollen unter anderem der Düngereinsatz in Gebieten mit besonders hohen Nitratwerten im Betriebsschnitt um 20 Prozent reduziert werden und eine Obergrenze von 170 Kilogramm Stickstoff je Hektar gelten.
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Grundwasser soll frei von Nitrat werden
Kritik kam unter anderem vom Bauernverband, der sich um die Existenz von Betrieben sorgt. «Der Vorschlag ringt und verlangt unseren Landwirten einiges ab», sagte Klöckner. Pflanzen müssten ernährt, das Grundwasser aber auch frei von Nitrat gehalten werden.
Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verklagt und 2018 vom Europäischen Gerichtshof Recht bekommen. Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere Düngeregeln. Die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen nun aber weiter verschärft werden, ansonsten könnten hohe Strafzahlungen drohen. Düngen etwa mit Gülle ist eine Hauptursache für die hohen Werte.
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