Die CDU hat schon wieder Ärger mit Youtuber Rezo. Im Mittelpunkt der Debatte steht diesmal Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Und Rezos Vorwurf der unerlaubten Werbung.
Am Montag hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) auf Twitter ein kurzes Video veröffentlicht, in dem Ressortchefin Klöckner gemeinsam mit Nestlé Deutschland-Vorstand Marc-Aurel Boersch auftrat und mit dem Lebensmittelkonzern über eine Zucker-, Fett- und Salzreduzierung in seinen Produkten sprach.
Das Video zeigte offenbar den Abschluss eines Gesprächs zwischen Nestlé und der Bundesministerin über deren Innovations- und Reduktionsstrategie.
Tausende Kommentare zum Video
Bereits kurz nach Veröffentlichung sorgte das Video für massive Kritik in den sozialen Medien. Der Vorwurf: Lobbyismus. Zahlreiche User meldeten sich zu Wort, fast alle äußerten ihren Unmut. Am späten Dienstag Abend gab es bereits rund 2.000 Kommentare unter dem Video-Tweet.
Neben Verbrauchern und Politikern aus anderen Parteien kommentierte unter anderem die Medienanstalt Berlin-Brandenburg, sie werde den Fall prüfen. Grund dafür dürfte der Vorwurf der Schleichwerbung sein. Den hatte am Dienstag der durch sein kürzliches Video gegen die CDU und andere etablierte Parteien ins Medieninteresse gerückte Youtuber Rezo erhoben: "Fun Fact: Hätte ich exakt diesen Tweet mit genau so einem Video gepostet, hätte ich es als Werbung kennzeichnen müssen."
BMEL verweist auf Einbeziehung der Industrie
Das BMEL bemühte sich, die Wogen zu glätten. Auf Rezos Kommentar hieß es: "Wir verstehen den Punkt. Und gleichzeitig werben wir dafür, dass es vorangeht mit gesünderen Lebensmitteln – weniger Zucker, Fette, Salz. Dabei sehen wir gerade auch die ganz Großen in der Verantwortung!"
Und auch Julia Klöckner selbst schaltete sich im Laufe des Tages mehrfach in die Diskussionen ein. Auf die Frage des ARD-Korrespondenten Arnd Henze, ob das BMEL inzwischen Werbevideos für die Industrie produziere, antwortete Klöckner: " [...] wir wollen, dass Nahrungsmittel gesünder werden, und da hat die Industrie Verantwortung [...]".
Es darf wohl davon ausgegangen werden, dass dieses Thema noch nicht ausdiskutiert ist.
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