Schock für Sauernhalter. Ich bezweifle, dass im Bundesrat die Gegner einer Fristverlängerung beim Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration wirklich wissen, was sie mit ihrer Entscheidung anrichten. Welche Krisen in Familienbetrieben sie mit ihrer Entscheidung auslösen. Viele der noch knapp 11.000 Sauenhalter stehen vor dem Aus. Vor allem kleine und mittlere Betriebe werden das Handtuch werfen. Das zeigen auch erste Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage.
Aber Tierschutz hat ja bei gewissen Parteien und Politikern mittlerweile einen höheren Stellenwert als das Wohl von Menschen, von Landwirten. Ticken die eigentlich noch richtig?
Bricht bei uns die Ferkelerzeugung vor Ort weg, müssen viele tausende Ferkel über Hunderte von Kilometern aus Dänemark und den Niederlanden zu deutschen Mastställen gefahren werden. Die Gegner der Fristverlängerung verursachen so völlig überflüssige Tiertransporte. Haben Sie da mal darüber nachgedacht, Frau Höfken?
Um nicht missverstanden zu werden, Tierwohl und Tierschutz sind wichtig. Menschenwohl und Menschenwürde aber auch. Wieso dürfen Humanmediziner Menschen bei notwendigen Eingriffen lokal betäuben, Tierärzte und Landwirte Ferkel aber nicht? Diese Logik der angeblichen Tierschützer kann ich nicht nachvollziehen.
Union und SPD müssen endlich handeln!
Noch ist aber die Fristverlängerung nicht ganz verloren. Jetzt müssen die Regierungsfraktionen endlich aktiv werden, und einen entsprechenden Gesetzesvorschlag einbringen. Nach agrarheute-Recherchen laufen bereits entsprechende Bemühungen. Bleibt nur zu hoffen, dass die SPD endlich zur Vernunft kommt. Sie muss bei der Gesetzesinitiative für eine Fristverlängerung mitziehen, statt sich ständig im Klein-Klein der Maaßen-Affäre zu verlieren
Die Zeit drängt. Soll ein entsprechendes Gesetz mit Fristverlängerung bis Jahresende in Kraft treten, müssen die Fraktionen bis 9. Oktober einen Vorschlag im Bundestag einbringen. Also an die Arbeit, CDU/CSU und SPD! Und verschafft euch eine Stimmenmehrheit im Bundesrat.
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