Trotz geringer Schnittmengen bleibe man auch mit diversen NGOs und den Landwirtschaftskritikern von "Wir haben es satt" im Gespräch, betonte Dirk Andresen auf einer Pressekonferenz anlässlich der am 17. Januar startenden Internationalen Grünen Woche.
Er sprach im Namen der Initiative "Land schafft Verbindung – Deutschland" (LsVD), die für den kommenden Freitag erneut deutschlandweit zu Demos aufgerufen hat.
Bei den Forderungen bleibe man hart, das sei man den Landwirten schuldig. Doch bei der Gestaltung der Zukunft der hiesigen Agrarwirtschaft müssten alle Akteure zu Wort kommen.
Es geht um die Zukunft der Betriebe
Es gehe schlicht um den Fortbestand ihrer Betriebe, erklärte Landwirt Sebastian Dickow aus Bayern. Deshalb setze man sich für eine Überarbeitung der Düngeverordnung ein, die im jetzigen Zustand deutlich fehlerbehaftet sei.
Einheitliche Produktionsbedingungen gefordert
Ein anderer wichtiger Punkt seien faire Preise. Die gegenwärtige Diskussion um eine Veränderung der Mehrwertsteuersätze für tierische Produkte, um mit den so eingenommenen Summen mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung zu finanzieren, bereite ihm Bauchschmerzen, sagte Dickow. Die fehlende Möglichkeit zur Zweckbindung von Steuern mache es zu einfach, in einem Jahr damit Tierwohl zu finanzieren und im nächsten etwas anderes.
Stattdessen mahnten die LsVD-Sprecher an, endlich europaweit einheitliche Produktionsbedingungen zu schaffen, um deutschen Landwirten nicht immer wieder Wettbewerbsnachteile einzuschenken.
Produktionssteuerung ist umstritten
Uneinigkeit herrscht bei LsVD offenbar hinschtlich der Forderung nach einer Produktionssteuerung bei Produkten wie Milch und Fleisch.
Während Martin Schmidt von der hessichen LsVD-Landesgruppe entsprechende Vorstöße des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) guthieß, lehnten Sebastian Dickow und Dirk Andresen dieses Ansinnen ab – betonten aber an dieser Stelle noch einmal, dass man sich als Vertreter der Interessen aller deutschen Landwirte sehe und deshalb generell Ideen offen diskutiere.
Demos am Freitag
Für den kommenden Freitag (17. Januar), den Eröffnungstag der Grünen Woche. kündigte "Land schafft Verbindung – Deutschland" Aktionen in verschiedenen Bundesländern an. Brandenburger Bauern zum Beispiel starten erneut eine Sternfahrt nach Berlin, die am frühen Nachmittag in einer Demonstration am Ernst-Reuter-Platz gipfeln soll.
Die Aktionen der bayerischen Bauern werden sich diesmal auf Nürnberg konzentrieren, um die Behinderung der Bürger übers Jahr auf verschiedene Großstädte zu verteilen und so Frustrationen zu vermeiden.
Keine Radikalisierung der Aktionen
Alle LsVD-Sprecher betonten noch einmal die Friedlichkeit der angekündigten Aktionen. Man werde sich keinesfalls in eine radikalisierte Ecke drängen lassen, erklärte Johanna Mandelkow aus Brandenburg.
Und Sebastian Dickow schloss: "Wir werden auch diesmal friedlich bleiben und hinterher auch wieder aufräumen."
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