Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

+++ aktualisiert +++

Landtagswahl Niedersachsen 2022: SPD vorn, Althusmann tritt zurück

Niedersachsen-Landtagswahl_2022
am Sonntag, 09.10.2022 - 19:43 (Jetzt kommentieren)

Niedersachsen hat gewählt. Laut erster Prognosen liegt die SPD deutlich vor der CDU. Die Grünen erreichen ein zweistelliges Ergebnis.

Stand 7:15 Uhr

Nach den ersten Hochrechnung von Infratest dimap lauten die Prognosen wie folgt:

  • SPD: 33,4 % (-3,5 % im Vergleich zu 2017),
  • CDU: 28,1 % (-5,5 %),
  • Bündnis 90 - Die Grünen: 14,5 % (+5,7 %),
  • FDP: 4,7 % (-2,8 %),
  • AfD: 11,0 % (+4,8 %),
  • Linke: 2,7 % (-2,0 %),
  • Andere: 5,5 % (+3,0 %).

Damit liegt die SPD - trotz Verlusten - deutlich vor der CDU mit Spitzenkandidat Bernd Althusmann, der bereits seinen Rücktritt als CDU-Landeschef in Niedersachsen angekündigt hat. Die CDU fährt mit 28,1 Prozent das schlechteste Ergebnis seit 1955 ein. Nach Angaben von infratest dimap sind 25.000 ehemalige CDU-Wähler zur SPD und 40.000 zu den Grünen gewechselt.

Die FDP musste zittern - und schaffte es schließlich doch nicht in den Landtag. FDP-Chef Stefan Birkner spricht auf Twitter von einer "herben Niederlage". 

Die Grünen haben ihr Ergebnis von 2017 enorm verbessern können und kommen nun auf 14,5 Prozent. Zwischenzeitlich hatte die Partei in Umfragen bei mehr als 20 Prozent gelegen.

Die AfD legt mit 11,0 Prozent deutlich zu. Im Jahr 2017 lag sie bei 6,2 Prozent. Die Rechtsaußenpartei hat soviel an Zustimmung hinzugewonnen, wie die FDP insgesamt an Stimmen erhielt. Grund seien die Sorge vor weiter steigenden Preisen, unbezahlbaren Rechnungen, die Unsicherheit, die Zukunftsängste vieler Menschen und der Frust über die Regierungspolitik. Die Partei lebe von der Angst, schreibt tagesschau.de.

Weil bleibt: So geht es in Niedersachsen weiter

Stephan Weil (SPD) kann in Niedersachsen weiterregieren und seine dritte Amtszeit als Ministerpräsident vorbereiten. Wunsch-Koalitionspartner der SPD sind die Grünen. Weil hält auch am Wahlabend am Kurs in Richtung neuer Koalitionspartner fest: "Wenn ich die Chance habe, möchte ich gerne eine rot-grüne Landesregierung bilden."

Und auch Spitzenkandidatin der Grünen, Julia Willie Hamburg, spricht von einem "klaren Regierungsauftrag", den ihre Partei erhalten habe. Die Bürgerinnen und Bürger hätten eine Mehrheit für Rot-Grün gewählt.

Rechnerisch würde es für den Zusammenschluss zwischen SPD und Grünen klar reichen: Die SPD kommt künftig auf 57 Sitze im Landtag, die Grünen auf 24 - eine deutliche Mehrheit bei insgesamt voraussichtlich 146 Sitzen im Landesparlament.

Die Mehrheit von SPD und CDU wäre deutlich höher - beide würden 107 Sitze unter sich vereinen. Doch hieß es in den vergangenen Wochen immer wieder, dass eine Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition auf wenig Gegenliebe stoße.

Die AfD erreicht 18 Sitze im künftigen Landtag und bleibt somit in der Opposition. Eine Zusammenarbeit schließen die anderen Landtagsparteien aus.

Geringere Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung lag ersten Umfragen zufolge bei 60 Prozent - also etwa drei Prozent weniger als bei der Landtagswahl 2017. Der Anteil der Briefwählerinnen und -wähler ist hingegen stark gestiegen: Von 19,9 Prozent 2017 auf nun 28,5 Prozent.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...