Fleischverarbeiter im Vereinigten Königreich haben offenbar in großem Maßstab Landwirte und Verbraucher betrogen, berichtet das britische Landwirtschaftsmagazin Farmers Weekly. Nach Untersuchungen von Farmers Weekly hat ein Fleischverarbeiter bis mindestens Ende 2020 große Mengen an ausländischem Schweinefleisch – manchmal Zehntausende Tonnen pro Woche – als britisch ausgegeben.
Dem aus rechtlichen Gründen von Farmer Weekly nicht namentlich gennannten Unternehmen wird zudem von ehemaligen Mitarbeitern vorgeworfen, regelmäßig sichtbar verdorbene Schinken zu „waschen“ oder verdorbenes Schweinefleisch mit frischer Ware zur Weiterverarbeitung zu mischen. Andere Produkte wurden nicht richtig wärmebehandelt, und Fleisch wurde manchmal in der Fabrikhalle aufgetaut, was ein ernsthaftes Risiko für die Lebensmittelsicherheit darstellte, heißt es weiter.
Zwei ehemalige Mitarbeiter behaupten zudem, dass die Papiere für die Probenahme, die Bakterien wie Listerien und E. coli aufnehmen würde, gefälscht wurden. Das vom Unternehmen verarbeitete Fleisch endete in unterschiedlichen Produkten wie etwa Fertiggerichten, Quiches, Sandwiches und anderen, die bei fast allen großen Lebensmittelhändlern verkauft wurden.
Außerdem wurden auch Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime und Gefängnisse beliefert, wobei Farmers Weekly herausgefunden hat, dort würde das am meisten verdorbene Fleisch landen. Es gibt allerdings keinen Hinweis darauf, dass den Kunden die kriminellen Praktiken bekannt waren, die mindestens zwei Jahrzehnte lang und sehr wahrscheinlich über 2020 hinaus stattfanden, schreiben die britischen Journalisten.
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