Eine Regulierung der Milchproduktionsmengen würde sich rasch positiv auf das Einkommen aller Erzeuger auswirken. Das zeigt eine Studie, die gestern führenden Kommunal- und Regionalpolitikern in einer Sitzung der Fachkommission für natürliche Ressourcen (NAT) im Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) vorgelegt wurde.
Auf der Grundlage dieser Studie, mit der die Mahnungen des AdR vom April 2015 bestätigt werden, fordert der AdR die EU-Landwirtschaftsminister auf, dringend Maßnahmen zur Sanierung des Marktes ergreifen.
Am Rande dieser Tagung in Luxemburg hat die Fachkommission für natürliche Ressourcen des Europäischen Ausschusses der Regionen eine Diskussionsrunde über die Marktmaßnahmen zur Begrenzung der Milchproduktion veranstaltet, in der die Studie über das „Marktverantwortungsprogramm“ vorgelegt wurde.
Einige Ergebnisse der Studie
- Eine Regulierung der Produktionsmengen auf europäischer Ebene würde sich rasch positiv auf die Milcherzeugerpreise auswirken. Diese Schlussfolgerung stellt die Theorie in Frage, derzufolge eine Drosselung der Produktionsmengen in der EU - angesichts eines globalisierten Marktes - keinen Einfluss auf die Preise in Europa haben könnte.
- Eine vorübergehende Begrenzung der Produktionsmengen würde sich äußerst positiv auf das Einkommen sämtlicher europäischer Erzeuger auswirken. Laut dem Basisszenario mit einer Reduzierung der jährlich produzierten Milchmenge um 6 % wird von einer Steigerung der Bruttogewinnspanne der Erzeuger in einer Größenordnung von 6 Milliarden Euro ausgegangen, da der Milchpreis um 14,6 % und die Bruttogewinnspanne um 38 % steigen würde.
- Die Kosten des Programms zur freiwilligen Reduzierung entsprächen in etwa den Mitteln, die die EU für die Finanzierung von Sofortmaßnahmen gegen die Krise im Agrarsektor bereitgestellt hat und die sich nur begrenzt auf das Einkommen der Erzeuger ausgewirkt haben.
Über den Ausschuss
Der Europäische Ausschuss der Regionen ist die Versammlung der Regional- und Kommunalvertreter aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten. Er wurde 1994 infolge des Vertrags von Maastricht errichtet und hat die Aufgabe, die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften in den Beschlussfassungsprozess der EU einzubinden und sie über die EU-Politik zu informieren.
Das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission hören den Ausschuss in den für die Städte und Regionen relevanten Politikbereichen an.
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