In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) spricht Otte-Kinast von einer „bundesweiten Krise“ der Tierhaltung. Eine Ausstiegsprämie für Schweinehalter lehnt sie hingegen als falschen Weg ab. Eine solche Prämie hatten kürzlich die Bauernverbände in Niedersachsen und Westfalen-Lippe gefordert.
Otte-Kinast nannte die Forderung „überraschend“ und unter Landwirten „sehr umstritten“. Statt einer Ausstiegsprämie hält die CDU-Ministerin eine Zukunftsprämie für Betriebe, die weitermachen wollen, für ein geeignetes Mittel. Für eine Zukunftsprämie hat sich kürzlich auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) ausgesprochen.
Die Zeiten billiger Lebensmittel sind vorbei
Otte-Kinast sieht durch die Krisensituation in der Tierhaltung tausende Jobs in Gefahr. Darum müsse der Umbau der Tierhaltung für die neue Bundesregierung „Priorität Nummer eins haben“. Wie die Finanzierung erfolge, über eine höhere Mehrwertsteuer, einen Tierwohl-Soli oder eine Fondslösung, sei ihr persönlich fast egal, Hauptsache es gehe schnell.
Gleichwohl ist die CDU-Politikerin überzeugt, dass die Zeiten billiger Lebensmittel vorbei sind. Die Produktionskosten würden deutlich steigen. Das führe zwangsläufig zu einer Preissteigerung.
Otte-Kinast: Habeck kann Bundeslandwirtschaftsminister
Die CDU-Agrarministerin äußert sich im Interview mit der NOZ auch zu der Frage, wer nach 16 Jahren Union künftig das Bundeslandwirtschaftsministerium führen wird.
Sie persönlich halte viel von Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). Er habe seinen Job als Minister in Schleswig-Holstein gut gemacht. „Warum sollte ihm das nicht auch auf Bundesebene gelingen?“, sagt Otte-Kinast.
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