Ziel Artenvielfalt in Politik und Gesellschaft
Mit der von den drei Naturschutzverbänden NABU, BUND und LNU ins Leben gerufenen Volksinitiative Artenvielfalt sollen der gesellschaftliche Druck erhöht und die politische Auseinandersetzung mit dem Thema Artenschwund in NRW gestärkt werden. Die Initiative fasst ihre Vorschläge in acht Handlungsfeldern zusammen und trägt den Titel „Insekten retten – Artenschwund stoppen“.
Zum Start der Initiative erklärte Landwirtschafts- und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, „dass jede und jeder seinen Beitrag leisten muss“ und der Diskurs über die Politik und Verbände hinausgehen solle.
Schottergärten, Infrastruktur, Pflanzenschutzmittel
Heinen-Esser bezeichnete den Artenrückgang – insbesondere den Insektenschwund – und den Klimawandel als aktuell größte ökologische Gefahren. Der Bedrohung soll mit einem gesellschaftlichen Zusammenschluss begegnet und die Volksinitiative als Appell an das eigene Verhalten verstanden werden. „Weniger Schottergärten, mehr Grüne Infrastruktur, weniger Pflanzenschutzmittel sind nur einige Beispiele“, sagte die CDU-Politikerin.
Behandlung ohne Termin
Wie die Landesregierung das Problem der sinkenden Artenzahlen behandelt, legt Heinen-Esser dar, indem sie geplante Maßnahmen aufzählt:
- Mehrere Politikbereiche sollen daran mitwirken, den Flächenverbrauch zu verlangsamen.
- Für die Landwirtschaft soll die Frist für das Projekt „Leitbetriebe Biodiversität“ verlängert werden. Zudem sollen Landwirte mehr Beratungsangebote zur Biodiversität an Anspruch nehmen können. Im letzten Jahr beantragten 3.100 Betriebe eine Förderung für Blüh- und Schonstreifen. Insgesamt erhielten 11.000 Betriebe 53 Mio. Euro für Agrarumweltmaßnahmen.
- Eine Spitzenstellung könne NRW bei der stillgelegten Staatswaldfläche für Naturschutzzwecke vorweisen, so die Ministerin. Diese Entwicklung soll weiter verfolgt werden.
- In NRW stehen in diesem Jahr 57 Mio. Euro für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zur Verfügung.
- Mit der Grünen Infrastruktur sollen zusammenhängende Grün- und Freiflächen geschaffen werden.
Insbesondere die Pläne zum Flächenverbrauch, zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zum zusammenhängenden Grünflächennetz spiegeln sich auch in den Vorschlägen der drei Naturschutzverbände wider.
Für die breite gesellschaftliche Behandlung der Artenvielfalt spricht die Umweltministerin eine Einladung zum Gespräch an alle Akteure aus – wann dieses stattfinden soll, ließ sie jedoch offen.
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