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News-Podcast für Landwirte: Von BSE bis Düngeverordnung

Guelle-Guellefass-Traktor-Maisanbau © agrarfoto
am Mittwoch, 08.02.2023 - 13:23 (Jetzt kommentieren)

Der Podcast von agrarheute informiert wöchentlich über die wichtigsten Nachrichten für Landwirtinnen und Landwirte. In der zweiundzwanzigsten Folge geht es unter anderem um die anstehende Reform der Stoffstrombilanz, die Auswirkungen von Leopard 2-Lieferungen auf die Weizenpreise, BSE in den Niederlanden und Strafen für Nichteinhaltung der Düngeverordnung.


Seit 1. Februar dürfen Landwirte wieder Gülle fahren. Simon Michel-Berger, Chefredakteur von agrarheute, erinnert zu diesem Anlass an die Reform der Stoffstrombilanzverordnung, die dieses Jahr erfolgen wird: 

"Das Düngegesetz schreibt vor, dass die Stoffstrombilanzverordnung überprüft werden muss. Dabei wird eine Grundsatzfrage geklärt werden: Ist die Stoffstrombilanz ein Hilfsmittel für Landwirte, um Dünger effizienter einzusetzen oder ist sie eine Fessel, die die Düngung zusätzlich einschränkt. Wie diese Frage geklärt wird, entscheiden Details. Was passiert zum Beispiel, wenn die Düngebedarfsermittlung zu Nährstoffmengen führt, die den zulässigen Saldo der Stoffstrombilanz überschreiten? Gilt dann der niedrigere Wert, obwohl fachlich der höhere richtig wäre?

Cem Özdemir sollte die Stoffstrombilanz nicht nutzen, um weitere Einschränkungen für Landwirte gesetzlich zu verankern. Laut seinen Worten ist die Baustelle Düngeverordnung – sprich Klage wegen Nichteinhaltung der Nitratrichtlinie – aufgeräumt. Kein Grund also, für Verschärfungen durch die Hintertür. Oder?"

Panzer für Ukraine machen Weizen teurer

Nachdem Deutschland und andere Länder am 25. Januar angekündigt hatten, Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern (Leopard 2-Panzer für Ukraine treiben Weizenpreise höher), stiegen die Weizenpreise an. So kostete eine Tonne Mahlweizen an der französischen Terminbörse MATIF am 26. Januar 288,75 Euro. Das sind rund 2,5 Prozent mehr als noch vor der Ankündigung zur Lieferung der Panzer. Grund dafür ist laut der Analysten vom britischen Agriculture and Horticulture Development Board, dass die Panzerlieferungen von den Märkten als eine Verschärfung des Konflikts gesehen werden. Noch wirken die relativen umfangreichen Getreidelieferungen über das Schwarze Meer mäßigend auf die globalen Getreidepreise. Doch Unsicherheit in Bezug auf die kommende Getreideernte in Russland und der Ukraine werden größer wird. Beide Länder haben eine deutlich geringere Aussaatfläche für Getreide als noch vor Beginn des Krieges.

Atypisches BSE bei toter Kuh festgestellt

In den Niederlanden ist bei einem Kuhkadaver der BSE-Erreger entdeckt worden (Atypische BSE bei toter Kuh in den Niederlanden festgestellt). Dabei handelt es sich um die atypische Variante. Das berichten niederländische Medien. Im Vergleich zur klassischen Form tritt die atypische Variante immer wieder sporadisch bei älteren Kühen auf. Der niederländische Landwirtschaftsminister Piet Adema betonte, es sei sichergestellt, dass das infizierte Tier nicht in die Nahrungskette gelangte. Für Verbraucher besteht damit kein Risiko. Die Behörden isolierten den betroffenen Hof. Nachkommen und alle Tiere, die mit der Kuh aufgewachsen sind oder das gleiche Futter hatten werden aufgespürt, auf BSE getestet und getötet.

Neue K.O-Kriterien bei QM Milch

Seit dem 1. Januar 2023 gelten für den Qualitätsmanagement Milch (QM-Milch) Standard neue K.-o.-Kriterien. Eines davon ist, dass jedes Tier jederzeit einen Liegeplatz hat. Hierbei hat der Auditor jedoch einen gewissen Ermessensspielraum und darf auch die weiteren Haltungsbedingungen berücksichtigen. Entscheidend kann außerdem sein, ob es nachvollziehbare Gründe für eine geringe, kurzfristige Überbelegung gibt. Insgesamt müssen Betriebe 61 von möglichen 80 Punkten aus dem überarbeiteten Kriterienkatalog erreichen. Bei Nichterfüllung eines der 20 K.-o.-Kriterien erfolgt innerhalb eines Monats eine Nachkontrolle.

Lesen Sie hier mehr: QM: Ermessensspielraum bei Tier-Liegeplatzverhältnis

Brasiliens Fußballstar Pelé liebte die Landwirtschaft

Brasiliens Fußballstar Pelé war sicher einer der größten Fußballer der Welt. Was viele nicht wissen, Pelé war nicht nur Fußballer und Sänger, er hatte auch noch einen eigenen Landwirtschaftsbetrieb mit Schweinen. Mithilfe seiner Familie und seinem Partner stieg Pelé Mitte der 60er Jahre in die Landwirtschaft ein. Unter der Marke „Pelé“ züchtete der Fußballer zuletzt Rinder, Fische und Schweine. Laut Pig Progress hielt der Betrieb im Jahr 2021 unter anderen 700 Nelore-Rinder und 1.200 Schweine. Seine Viehzucht wird mittlerweile von seinen Söhnen geleitet.

Düngeverordnung – Bei Verstößen drohen diese Bußgelder

Wer gegen die Düngeverordnung verstößt, für den wird es schnell teuer. Mit bis zu 150.000 Euro Strafe ahnden die Behörden Verstöße. Neben dem Bußgeld kürzen sie meist auch die Betriebsprämie um drei Prozent. Diese hohe Geldstrafe zählt beispielsweise für das Aufbringen von Dünger in Sperrzeiten oder wenn kein Nachweis über ausreichend Lagerraum für Wirtschaftsdünger oder Gärrückstände vorhanden ist. Bei Überschreiten des um 20 Prozent reduzierten Düngerbedarfs in roten Gebieten sind bis zu 50.000 Euro Geldbußen möglich.

Eine genauere Aufschlüsselung von möglichen Bußgeldern finden Sie hier: Düngeverordnung: Diese Bußgelder drohen bei Verstößen

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