Vergangene Woche hat die Internationale Grüne Woche ihre Tore geöffnet. Dazu kommentiert Simon Michel-Berger, Chefredakteur von agrarheute: "Dass sich die Landwirtschaft weiterentwickeln wird, steht außer Frage. Allerdings schließt sich das Fenster für die Erarbeitung eines Plans langsam. Gut anderthalb Jahre nach dem Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft ist vieles wieder so, wie es davor war: Umweltaktivisten schimpfen bei der Demo „Wir haben es satt“ auf den Bundesminister, der weist alle Verantwortung von sich und schwadroniert von mächtigen Lobbyinteressen. Vertreter der Landwirtschaft neigen zunehmend dazu, der Politik jegliche Fachkompetenz abzusprechen.
Doch eine Sache ist anders als vor ein paar Jahren: Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. Das allein schärft das gesellschaftliche Interesse daran. Die Strompreisbremse wird nicht die einzige Maßnahme gegen Inflation bleiben. In dieser Situation sollten alle Seiten – Politik, Landwirtschaft und Umweltverbände – versuchen, aufeinander zuzugehen. Ein Gipfel zur Sicherung der Versorgung mit bezahlbaren Lebensmitteln könnte ein erster Schritt sein."
Traktor Marktführer – Das war die beliebteste Marke im Jahr 2022
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 30.357 Traktoren neu zugelassen. Das sind 11,9 Prozent weniger als noch im Jahr 2021. Eine Marke ist dabei besonders beliebt: John Deere. Mit 6.377 zugelassenen Traktoren – einem Marktanteil von 21 % -, zählt die US-amerikanische Marke zu den beliebtesten im letzten Jahr. Auf dem zweiten Platz folgt Fendt mit 5.319 Neuzulassungen. Im Vergleich zu 2021 konnte John Deere die Absatzzahlen in Deutschland um rund 4 Prozent steigern. In Deutschland sind die Traktoren mit dem springenden Hirsch zum zweiten Jahr in Folge an der Spitze der Neuzulassungen.
Nicht privilegierten Gebäuden droht der Abriss
Für einen Unterstand im Außenbereich hat ein Landwirt aus Bayern eine Beseitigungsanordnung erhalten. Mit seiner Klage vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ist der Landwirt gescheitert. Paragraph 35 aus dem Baugesetzbuch schreibt vor, dass privilegierte Gebäude im Außenbereich einen erkennbaren Zweck für den land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb haben müssen. Im Fall des Landwirts war dies laut dem Verwaltungsgericht Würzburg und dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof nicht der Fall. Die Behörden sind zu der Einschätzung gekommen, dass der Unterstand lediglich der Hobbypferdehaltung diene.
Stimmung unter Landwirtsfamilien hellt sich auf
Lange sah es schlecht aus und die Stimmung unter den Landwirten war stark eingetrübt. Zu Jahresbeginn 2023 bewerten die Landwirtschaftsfamilien ihre wirtschaftliche Lage aber besser. Auch sollen in diesem Jahr die Investitionen wieder erhöht werden. Der Stimmungs-Index kletterte von 8,4 auf 14,9 Punkte und hat damit das Niveau von Mitte 2021 erreicht. Allerdings wird bereits wieder vor einer erneuten Eintrübung gewarnt, da die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse das aktuelle Niveau in einigen Bereichen möglicherweise nicht halten können. Das geplante Investitionsvolumen der Landwirtschaftsbetriebe stieg von 5 auf 5,8 Milliarden Euro an. Dabei wollen die Landwirte vermehrt in erneuerbare Energien und in Landkauf investieren.
Sky du Mont zum Rapport im Milchviehstall
In der 3nach9 Sendung vom 25. November 2022 stieß Sky du Mont mit seiner Pauschalkritik über die Milchviehhaltung auf starken Gegenwind seitens der Landwirte. Nach seiner Entschuldigung folgte eine Einladung einer Landwirtschaftsfamilie im Kreis Northeim. Sie zeigten dem Schauspieler, wie moderne Milchviehhaltung funktioniert. Nach Aussagen vom Landvolk Niedersachsen sagte du Mont über seinen Besuch: „Es ist ihnen bei Gott gelungen, mich vom Gegenteil zu überzeugen.“ Mit dem „alle“ und seinen inhaltlich falschen Sätzen habe er eine ganze Branche in ein falsches Licht gerückt. Auch Milchbauer Ahrens zeigte sich mit dem Besuch zufrieden.
Grundsteuer wird zum Fiasko
Ende Januar müssen alle Grundsteuererklärungen abgegeben sein. Doch es läuft nicht alles rund. In einem Video schildert agrarheute, warum die Grundsteuer zum Fiasko wird. Eine Online-Petition gegen die neue Grundsteuer läuft bereits. Auch haben einige Immobilienbesitzer Klage eingereicht. Obwohl Finanzminister Christian Lindner die Abgabefrist im Oktober um 3 Monate verlängert hat, fehlen derzeit noch immer etwa 20 Millionen Erklärungen. Eine weitere Fristverlängerung sei zuletzt aber ausgeschlossen wurden.
Video: Grundsteuer wird zum Fiasko – Hausbesitzer machen nicht mit
Gegen Tierhalter: Veganer kaufen Bauern Fläche vor der Nase weg
Die vegane Crowdfunding Initiative Vegan Land Movement kauft in England hektarweise Weideland, um darauf Nutztierhaltung zu verhindern. Die 2020 gegründete Initiative hat bislang 4 Parzellen mit 25 Hektar Land gekauft. Finanziert werden die Käufe durch Spendengelder und Crowdfunding. Das Land wollen die Initiatoren für Natur- und Tierschutzprojekte nutzen. Britischen Bauern reagieren verärgert auf die Aktionen. Es wird bezweifelt, dass die Veganer verantwortungsvoll mit dem wertvollen Land umgehen. „Am Ende wahrscheinlich überall Schrebergarten, Hütten und Haufen von Autoreifen“, schreibt ein Farmer im Landwirte Forum „The Farming Forum“.
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