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Demonstration

Niederlande: Tausende wütende Bauern legen mit Treckern Verkehr lahm

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am Mittwoch, 22.06.2022 - 14:34 (1 Kommentar)

Niederländische Landwirte haben mit ihren Traktoren am heutigen Mittwoch Städte und Autobahnen blockiert. Sie protestieren damit gegen drastische Umweltmaßnamen ihrer Regierung, durch die sich gerade viehhaltende Betriebe in ihrer Existenz bedroht sehen.

Tausende von niederländischen Bauern demonstrieren gerade gegen die niederländische Regierung. Die holländischen Landwirte haben sich zu einem Protesttag gegen die angekündigten Umweltschutzmaßnahmen versammelt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa. Demonstriert wird gegen die drastische Stickstoff-Obergrenze der niederländischen Regierung. Aus dem ganzen Land waren die Bauern mit Treckern in das Dorf Stroe im Osten gefahren. Es kam zu langen Staus und Blockaden von Autobahnen durch die langsam fahrenden Traktoren.

Drohnungen gegen Politiker

Politiker der Regierungskoalition mussten nach Bedrohungen ihre Teilnahme an der Kundgebung absagen. Die Regierung hatte drastische Maßnahmen angekündigt, um den Ausstoß von Stickstoff zu reduzieren. Vor allem die Viehzucht wird für das Übermaß der Emissionen verantwortlich gemacht.

Betriebe vor dem Aus?

Rund um Naturgebiete muss der Ausstoß um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Das kann nach Einschätzung der Behörden das Aus für ein Drittel der Betriebe bedeuten. Der Widerstand der Bauern hatte bereits zuvor zu Gewalttaten geführt. Politiker und Journalisten waren bedroht worden.

In den Niederlanden gibt es noch rund 53.000 landwirtschaftliche Betriebe. Im vergangenen Jahr wurden Agrar-Produkte im Wert von etwa 105 Milliarden Euro exportiert. Jahrelang habe das Land sich aber nicht an die europäischen Schadstoff-Normen gehalten, schreibt die dpa. 2019 hatte dann das höchste Gericht angeordnet, dass keine neuen Genehmigungen für Landwirtschaft oder Wohnungsbau erteilt werden dürften, solange die Normen überschritten würden. Strenge Maßnahmen wurden auch für Verkehr und Schifffahrt angekündigt.

Mit Material von dpa

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