CDU/CSU und SPD wollen mit ihrem Antrag die Leistungen des Waldes auf wissenschaftliche Grundlagen stellen. Die Honorierung für Waldbesitzer soll dauerhaft eingeführt werden und die netto erbrachten und dauerhaften Leistungen der Wälder zugrunde legen.
Sowohl das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) als auch das Bundesumweltministerium (BMU) sind nun aufgefordert, Standards für die Honorierung auszuarbeiten.
Der Antrag wurde lediglich von den Koalitionsfraktionen unterstützt. Dagegen stimmten die AfD und FDP, die jeweils eigene Anträge vorlegten, und die Grünen. Die Linke enthielt sich.
Alois Gerig: Drei katastrophale Jahre für Waldbesitzer

Alois Gerig (CDU), Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses im Bundestag, verwies auf das immense Potenzial, das in der Honorierung stecke. Dass ein Drittel der Fläche Deutschlands bewaldet ist, mache den Forst zum wichtigsten CO2-Speicher im Land.
Jedoch waren die letzten drei Jahre für die deutschen Waldbesitzer katastrophal, so Gerig. Die Märkte seien zusammengebrochen und die Holzpreise entsprechend niedrig gewesen. Auf 13 Mrd. Euro belaufe sich der volkswirtschaftliche Schaden inzwischen.
Bei der Honorierung werde es keine Verteilung nach dem Gießkannenprinzip geben, erläuterte Gerig. Stattdessen werde für die öffentliche Ökosystemleistung eines Waldes eine Gegenleistung erbracht. Außerdem solle ein Zertifizierungssystem eine nachhaltige Bewirtschaftung prüfen. Dazu müsse die Bundesregierung ein pragmatisches Zertifizierungssystem erarbeiten.
Gerig begrüßte darüber hinaus das neue EU-Klimagesetz, das die nachhaltige Forstwirtschaft in ganz Europa unterstützen werde.
AfD lehnt Subventionen für die Forstwirtschaft ab
Die von der Koalition geforderte Honorierung verglich der AfD-Abgeordnete Peter Felser mit Subventionszahlungen in der Landwirtschaft. Hier seien Abhängigkeiten entstanden, die es für die Forstwirtschaft zu vermeiden gelte. Weiterhin sprach Felser sich gegen Bürokratie und staatliche Vorgaben in der Waldbewirtschaftung aus.
In ihren eigenen Anträgen setze sich die AfD dafür ein, die Forschung voranzutreiben – insbesondere bei der Gewinnung hochwertigen Saatguts –, das Personal in der Forstwirtschaft aufzustocken und die Flächen für die Züchtung von stabilen Baumarten zu verdoppeln, erläuterte Felser.
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