Gemeinsam mit dem Dachverband der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich (NTÖ), mehreren Verbänden sowie Vertretern der Bundesländer und Landwirtschaftskammer beschloss Köstinger heute den „Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft“.
"Regionale Produkte und tierfreundliche Haltungsformen werden für Konsumentinnen und Konsumenten immer wichtiger. Entscheidend wird aber auch sein, dass die hochwertig produzierten Produkte, dann auch verstärkt gekauft werden und die Bäuerinnen und Bauern dafür faire Preise bekommen", sagte Köstinger bei der Präsentation des Tierwohl-Pakts.
Tierwohl soll über gesetzlichen Standard hinausgehen
Köstinger will mit den jährlichen 120 Mio. Anreize für Investitionen in Tierhaltungssysteme schaffen, die über den gesetzlichen Mindeststandard hinausgehen.
Für Ferkelaufzucht, Schweinemast und Rinderhaltung sollen zudem neue Förderstandards eingeführt werden. Den Tieren solle mehr Platz, getrennte Funktionsbereiche, Beschäftigungs- und Kühlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Bei der Rindermast gebe es ohne eine weiche Auflage für Vollspaltenböden keine Förderung mehr.
Von 25 auf 35 Prozent werde der Fördersatz für Investitionen in „besonders tierfreundliche Haltungen“ beim Schwein und bei der Pute ab dem nächsten Jahr erhöht.
Dagegen würden ab 2021 keine Neubauten von Anbindeställen mehr gefördert. Ausgenommen seien hier Kleinstbetriebe.
Ab 2022 werde die Förderung für alle Stallneubauten eingestellt, die nur den gesetzlichen Mindeststandard erfüllen.
Darüber hinaus sollen die österreichischen Landwirte bei höheren Kosten, die beispielsweise bei der Weidehaltung anfallen, unterstützt werden. Schweinehalter, die die Schwänze ihrer Tiere nicht kupieren, sollen einen Zuschlag erhalten.
Mehr Tierwohl in allen EU-Mitgliedstaaten
Das österreichische Landwirtschaftsministerium betont, sich in den GAP-Verhandlungen für höhere Tierwohlstandards in allen EU-Ländern einsetzen zu wollen, damit Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden. Dabei müsse es den Landwirten ermöglicht werden, die höheren Standards „einfach und praxistauglich“ umzusetzen.
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