Die Ausgangslagen in beiden Ländern seien nicht vergleichbar, sagte der Grünen-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Landwirte in den Niederlanden sollten ihre Emissionen um bis zu 95 Prozent reduzieren, während es in Deutschland um moderatere Einschränkungen beim Düngen gehe, so Özdemir. Der Minister weiter: „Es ist ja nicht so, dass es ein Düngeverbot geben wird. Die Bauern können ja weiter düngen, aber so, dass wir insgesamt von der zu hohen Nitratbelastung runterkommen.“
Wie ist die Lage in den Niederlanden?
In den Niederlanden protestieren Landwirte seit Wochen gegen geplante Maßnahmen, den Stickstoff-Ausstoß zu verringern. Landesweit sollen die Emissionen nach dem Plan der niederländischen Regierung bis 2030 um durchschnittlich 50 Prozent reduziert werden, bei Naturgebieten sogar um mehr als 70 Prozent. Die Auflagen können nach Berechnungen der Regierung das Aus für etwa 30 Prozent der Viehbauern bedeuten. Landwirte blockieren aus Protest dagegen mit Traktoren mehrere Autobahnen, sodass es zu mehreren Hundert Kilometern Stau kam.
Özdemir: Länder müssen dichteres Messnetz aufbauen
In Deutschland hatte der Bundesrat Anfang Juli neue Regeln für die Ausweisung nährstoffgefährdeter Gebiete beschlossen, in denen die Landwirte die Düngung reduzieren müssen. Zu Kritik von Landwirten, dass die Ausweisung der betroffenen Gebiete auf einem zu grobmaschigen Netz beruhe, sagte Özdemir, dass er nun Dinge umsetzen müsse, die in der Vergangenheit versäumt worden seien. „Dazu gehört auch: die Länder zum Ausbau eines dichteren Messnetzes bringen.“
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