Die Personalie Cem Özdemir als künftigen Landwirtschaftsminister haben die Grünen einen Tag nach der Veröffentlichung des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP bekannt gegeben. Seit letzter Woche Mittwoch stehen die agrarpolitischen Eckpunkte der neuen Bundesregierung also fest: Angeführt vom Punkt „Tierschutz“ enthält die Koalitionsvereinbarung Ansätze für den Umbau der Tierhaltung. Die Beschränkung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes „auf das notwendige Maß“ und ein Ökolandbau-Anteil von 30 Prozent bis 2030 sind weitere Beispiele, die einen mehr oder weniger konkreten Plan für die Landwirtschaft in den nächsten vier Jahren zeichnen.
Doch vonseiten der Grünen trägt die Vision für die Landwirtschaft vielmehr die Handschrift der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast als von Cem Özdemir, wie der Schwabe selbst erklärt. Er leitete die Koalitionsverhandlungen für die Grünen im Bereich der Wirtschaftspolitik und habe von seiner Aufstellung als Landwirtschaftsminister nur kurze Zeit vor Herausgabe der grünen Personalliste gewusst. Was Özdemir unter den Zielen im Koalitionsvertrag versteht, haben wir deshalb anhand erster Interviews zusammengetragen.