Landwirte hatten in der Nacht zu Mittwoch (29. Juni) eine Polizeikontrolle vor dem Privathaus von Umweltministerin Christianne van der Wal durchbrochen und Gülle abgeladen, Polizeiautos schwer beschädigt, Autobahnen blockiert und Brände gelegt. Die Eskalation der Proteste wurde von Regierungsvertretern und Polizei mit Entsetzen aufgenommen. Er habe mit Abscheu die entsetzlichen Bilder gesehen, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Rande des Nato-Gipfels in Madrid. „Dieses Verhalten sprengt alle Grenzen.“ An verschiedenen Stellen im Land gab es kleinere Protestaktionen. Im Osten des Landes nahm die Polizei zehn Personen vorläufig fest wegen Gewalttaten und versuchten Totschlags am Vortag. Seit Tagen protestieren Landwirte gegen geplante Umweltauflagen. So soll der Stickstoff-Ausstoß landesweit drastisch verringert werden, bei Naturgebieten um rund 70 Prozent. Das kann nach Berechnungen der Regierung zum Aus von rund 30 Prozent der Viehbetreibe führen.
100 Traktoren sperren Grenze zu Niedersachsen
Auch Niedersachsen war von den Protesten betroffen. Mit 100 Traktoren machten die Bauern die Grenze zwischen Haren-Rütenbrock und Ter Apel dicht. Auf der B 408 gab es am Montagabend für fast drei Stunden kein Durchkommen. Hier blieb der gesamte Protest friedlich. Gegen 22.00 Uhr waren die Proteste nach Rücksprache zwischen der Polizei und den Landwirten vorüber und diese rollten mit ihren Traktoren wieder davon.
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