
Zur UMK in Königswinter brachten einige Weidetierhalter schon keine gute Stimmung mit, als sie am Rande der Konferenz die Minister auf ihre Existenzgefährdung durch den Wolf aufmerksam zu machen versuchten. Aus Sicht des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS) verhärtete Steffi Lemke mit ihrer Äußerung die Fronten noch mehr. Vereinsvorsitzender Wendelin Schmücker fordert auf Facebook, die Umweltministerin solle „umgehend abgelöst werden“.
Lemke appellierte während der UMK, dass es in Deutschland möglich sein müsse, ein einziges Raubtier zu schützen. Schließlich fordere Deutschland selbst von anderen Ländern, dass dort beispielsweise der Tiger oder der Elefant geschützt werde.
Schmücker: Elefant und Tiger unterscheiden sich in wesentlichem Punkt vom Wolf
Für den FDS ist Lemkes Vergleich eine indirekte Ankündigung dafür, Schafhaltern noch schwerere Schäden als bisher zumuten zu wollen. Ihre fehlende Bereitschaft, etwas gegen die „ungehemmte Ausbreitung der Wölfe“ zu unternehmen, habe die Grünen-Politikerin und Agrarwissenschaftlerin für ihr Amt disqualifiziert.
Wie Schmücker betont, handle es sich beim Tiger und Elefanten um vom Aussterben bedrohte Tierarten. Die Wölfe dagegen vermehrten und verbreiteten sich exponentiell und richteten immer schwerere Schäden an. „Wer solche Vergleiche zieht, der versteht anscheinend nicht den Unterschied. Steffi Lemke hat den Ernst der Lage nicht erkannt und pfeift auf die Schutzrechte der Bürger und deren Eigentum. Es reicht mit den ideologiegetriebenen Eskapaden grüner Politiker“, so der FDS-Vorsitzende.
Weiterhin kritisiert Schmücker Lemkes Schreiben an den EU-Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevičiu vom Februar 2023. Den Brief hatten zwölf Umweltminister der EU verfasst. Sie lehnten darin den Beschluss des EU-Parlaments, sich mit dem Schutzstatus des Wolfs erneut zu befassen, ab.
FDS fordert aktives Wolfsmanagement
Auch die deutschen Schafhalter sprechen sich für ein aktives Wolfsmanagement aus und fordern Schutzjagden. Ein Vorbild hierfür sei zum Beispiel Schweden. Es müssten für die Wölfe Parallelhabitate ausgewiesen werden. Ansonsten werde die Landschaft durch immer mehr Schutzzäune zersplittert, was gegen Wolfsangriffe nicht helfe und nicht den Vorstellungen der Gesellschaft entspreche.
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