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Wolfsabschuss erleichtern

Schutzstatus Wolf: EU braucht Daten – Landwirte können sich melden

Die EU-Kommission stellt eine Anpassung des Schutzstatus für den Wolf in Aussicht. Dazu benötigt sie Daten zur Wolfspopulation und zu den Folgen des wachsenden Wolfsbestands. Landwirte und Interessierte können sich bei der Kommission melden.
am Dienstag, 05.09.2023 - 11:49 (Jetzt kommentieren)

Der Wolf könnte seinen strengen Schutzstatus in der EU bald verlieren. Bis zum 22. September 2023 sammelt die EU-Kommission Daten über den Wolfsbestand und seine Folgen. Daran können sich auch Landwirte beteiligen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Maßnahmen gegen den Wolf ergreifen. Wie die Kommission gestern (04.09.) mitteilte, leite sie beim Thema Wolf eine neue Phase ein. Der Schritt der Kommission könnte dazu führen, dass der Schutzstatus für den Wolf geändert wird die Behörden einen größeren Handlungsspielraum bekommen, um die Wolfsbestände besser eindämmen zu können.
Von der Leyen erklärte, dass die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen Regionen Europas zu einer echten Gefahr geworden sei – für Nutztiere, aber potenziell auch für den Menschen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist. Die heute geltenden EU-Regeln sehen solche Befugnisse ausdrücklich vor“, sagte die Kommissionschefin.

Landwirte können jetzt aktiv werden – Daten sollen über Schutzstatus für Wolf entscheiden

Trotzdem könnten die Befugnisse der zuständigen Entscheidungsträger künftig ergänzt werden, heißt es von der Kommission. Zuvor sollen Daten über die wachsende Wolfspopulation und ihre Folgen gesammelt und der Kommission übermittelt werden. Dazu werde eine bereits laufende Konsultation ausgeweitet. Neben Kommunen und der Wissenschaft können sich alle am Thema Interessierten bis zum 22. September 2023 unter der E-Mail-Adresse EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu an die Kommission wenden, um ihr aktuelle Daten und Auswirkungen zur Rückkehr des Wolfes zu melden.

Bisher konnten lediglich Sachverständige, Interessenvertreter und die Behörden an der Konsultation teilnehmen.
„Auf der Grundlage der erhobenen Daten wird die Kommission über einen Vorschlag entscheiden, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dies könnte, sofern sich das als notwendig erweist, zu weiterer Flexibilität im Zusammenhang mit dem Umgang mit wachsenden Populationen dieser Spezies führen“, heißt es in der Mitteilung.

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Angesichts der zunehmenden Not der Weidetierhalter wächst der Druck auf die Politik auf allen Ebenen.

Erst in der letzten Woche hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) erklärt, gemeinsam mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke mit Hochdruck an einer pragmatischen und unbürokratischen Lösung für den Wolfsabschuss zu arbeiten. Allerdings müssten sich auch die Bundesländer beteiligen.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. Der Welt sagte er, dass es in manchen Regionen Niedersachsens möglich sein müsse, sehr schnell und zielgerichtet eingreifen zu können.

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